Visp | Gewerbeverein wirft das Handtuch
Aus für Visper Weihnachtsdorf
In diesem Jahr wird es keine Neuauflage des Visper Weihnachtsdorfs geben. Der Aufwand und die Kosten im letzten Jahr waren dem Gewerbeverein zu hoch.
Im letzten Dezember verbreitete das Weihnachtsdorf auf dem Visper Martiniplatz noch herrliche Weihnachtsstimmung. Dieses Jahr hingegen könnte es mit der Weihnachtsstimmung in Visp schwierig werden.
Absage vom Gewerbeverein
Denn der Visper Gewerbeverein, der noch im letzten Jahr mit grossem Aufwand ein Weihnachtsdorf mit ausgefeiltem Unterhaltungsprogramm organisiert, will diese Aufgabe in diesem Jahr nicht mehr übernehmen. «Wir ziehen zwar ein positives Fazit aus dem Weihnachtsdorf 2016, das ein voller Erfolg war», sagt Co-Präsident Nicolas Kuonen. «Wertschöpfung und Nutzen sind für unsere Mitglieder aber gering und stehen in einem zu schlechten Verhältnis zum finanziellen Aufwand.» Ein Weihnachtsanlass 2017 in ähnlicher Grössenordnung sei nicht möglich, da man personell wie auch finanziell an die Grenzen stosse, so Kuonen weiter. «Wir haben in den vergangenen Jahren fast 50 Prozent unseres Budgets in das Weihnachtsdorf gesteckt. Dies ist, gemessen am Ertrag, für unsere Mitglieder zu viel», sagt der Co-Präsident des Gewerbevereins weiter. «Und wir erachten es auch nicht als Kernaufgabe eines Gewerbevereins, einen solchen Anlass zu organisieren, weshalb wir uns nun aus der Organisation eines Weihnachtsanlasses zurückziehen.» Vielmehr wolle man die eher bescheidenen finanziellen Mittel gezielt für die Interessen der Mitglieder einsetzen.
Bis jetzt will niemand
Was bedeutet der Rückzug des Gewerbevereins nun für einen Weihnachtsanlass im Lonzastädtchen ganz allgemein? «Wir haben den Weihnachtsmarkt nun fast zehn Jahre organisiert und würden es schade finden, wenn diese Tradition aussterben würde», sagt Co-Präsident Philipp Pfammatter. «Das Konzept für das Weihnachtsdorf steht und wir würden es gerne an einen anderen Organisator weitergeben.» Drei Institutionen hat der Gewerbeverein bislang angefragt, drei Mal kam eine Absage. «Wir wollen nun zusammen mit der Gemeinde mögliche Organisationsformen prüfen», sagt Pfammatter weiter, wobei der Gewerbeverein seine Unterstützung zusichert.
Gemeinde würde unterstützen
Auch der Visper Gemeinderat ist grundsätzlich davon überzeugt, dass ein Weihnachtsanlass in Visp eine gute Sache ist. «Aufwand und Ertrag müssen sich aber natürlich die Waage halten», erklärt die zuständige Gemeinderätin Stefanie Zimmermann. «Grundsätzlich würden wir einen entsprechenden Anlass wieder in ähnlichem Masse unterstützen, wie wir es beim Weihnachtsdorf getan haben.» Für das Weihnachtsdorf hatte die Gemeinde 20 000 Franken und Leistungen des Werkhofs zur Verfügung gestellt.
Auf Kernaufgaben konzentrieren
Der Visper Gewerbeverein will derweil seine Ressourcen wieder gezielter einsetzen. «Mit den frei werdenden Mitteln wollen wir neue Ideen in Angriff nehmen», sagt Co-Präsident Nicolas Kuonen. «Dazu gehören unter anderem der Ausbau der Vispgutscheine, die Förderung des Mountainbikesports in der Region oder die Verbesserung der Attraktivität der leer stehenden Ladenlokale auf dem Kaufplatz.» Co-Präsident Philipp Pfammatter verweist auch auf künftige Herausforderungen für das Visper Gewerbe. «Wenn die Südumfahrung von Visp eröffnet wird, wird das Gewerbe in Visp sich einer neuen Situation stellen müssen, genauso wenn dann das Spital nach Brig verlegt wird.» Diesen zukünftigen Ereignissen wolle man bereits jetzt Rechnung tragen.
Martin Meul
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Kommentare
Daniel Zurbriggen, Brig - ↑15↓0
Trauerspiel für Visp und die Talregion :-(
Diese Eventisierung auf 2 Tage hat nix einem traditionellen Weihnachtsmarkt zu tun.
Für mich nicht erklärbar warum man es nicht schafft einen feinen Märt beim Bahnhof
in Visp zu organsieren mit ein paar Häuser und kleinem Podium?
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Markus Imbodu, Visp - ↑30↓2
Ach... das "2016" Konzept ist Gaga, darum will es auch niemand weiter organisieren! Viel zu weit vom Puls - lachhafte zwei Tage inkl. Cervelat Promi den man viel zu teuer eingekauft hat! Für No-Food Standbetreiber sind die Gebühren in Zeiten der Internet Konkurrenz, eh viel zu teuer... Ein kleiner Markt, 2-3 Wochen z.B auf dem Kaufplatz oder BHF Region, ohne Schickimicki und fairen Gebühren für Betreiber - wäre ein Konzept.
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