Berufs-ABC | Augenoptiker/in
«Den Kunden individuell zu beraten, ist das A und O»
«Es ist schön, wenn man durch seine Arbeit Menschen den Alltag erleichtern kann», sagt Alexander Vogel. Als Augenoptiker geht Vogel gezielt auf die Bedürfnisse der Kunden ein und sucht die jeweils passende Brille oder Kontaktlinse für die verschiedenen Anwendungen in Beruf, Freizeit, Hobby und Sport.
Immer mehr Menschen brauchen eine Brille. Die Kurzsichtigkeit nimmt zu. Weltweit sollen 1,5 Milliarden Menschen an Kurzsichtigkeit leiden. Laut einer Studie sind in Peking schon über 80 Prozent der Teenager kurzsichtig. In der Schweiz werden keine Zahlen erhoben, doch Augenoptiker Alexander Vogel nimmt auch hierzulande eine deutliche Zunahme wahr. Der Grund ist wohl, dass heute die Menschen immer mehr Zeit vor Bildschirmen am Computer, Tablet oder Handy verbringen. Einem Augenoptiker wird deshalb in nächster Zeit die Arbeit sicherlich nicht ausgehen. Der Kauf einer Brille ist für die Kundschaft aber nichts Alltägliches. Deshalb erkundigen sich Augenoptiker zuerst nach den Wünschen und Bedürfnissen der Käufer, um dann, gestützt auf das Brillenrezept, die verschiedenen Möglichkeiten einer Sehkorrektur aufzuzeigen. Für die Beratung ist Wissen in Anatomie, Physiologie und Augenkunde unerlässlich. «Den Kunden individuell zu beraten, ist das A und O», betont Vogel. Ein gewisses Flair im Umgang mit Menschen ist für einen Augenoptiker unerlässlich. Er achtet darauf, welche Brillenfassung am besten zur Gesichtsform und zum Typ der jeweiligen Person passt, und berücksichtigt modische und ästhetische Aspekte. Heutzutage ist eine Brille nämlich viel mehr als bloss eine Sehhilfe. Sie wird immer mehr zu einem modischen Accessoire. Der britische Popsänger Elton John beispielsweise soll im Laufe seiner Karriere 250 000 Brillen besessen haben. Im Moment gehe der Trend Richtung runde Brille aus Metall, wie Vogel ausführt. Ein Augenoptiker klärt auch über die Vor- und Nachteile von einzelnen Brillen und Kontaktlinsen auf. Je nach Sehkorrektur, Anwendung, Brillenmodell und Glasgrösse ist entscheidend, welches der verschiedenen Brillengläser infrage kommt. «Mehr als 90 Prozent aller Brillengläser werden heute aus Kunststoff hergestellt», sagt Vogel. Kunststoffgläser haben gegenüber Glas den Vorteil, bruchsicher und leichter zu sein. Dank spezieller Oberflächenbehandlung sind sie nicht mehr so kratzempfindlich wie früher. Auch im Bereich der Tönung gebe es jetzt viel mehr Möglichkeiten als früher. In der Vergangenheit bezogen Augenoptiker die Gläser als Halbfabrikate bei der Lieferfirma. Im Atelier wurden die gelieferten Gläser ausgemessen, zentriert und dann mit computergesteuerten Schleifautomaten bearbeitet. Heute verfügen nur noch wenige Fachgeschäfte über ein eigenes Atelier. Die Glashersteller schicken schon fertig geschliffene Gläser. Im Optikergeschäft müssen diese dann nur noch in die Brillenfassung aus Metall oder Kunststoff eingepasst werden.
Frank O. Salzgeber
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar