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Aufstiegsparty mit fadem Beigeschmack

Der FC Stalden in Jubelpose. Spielen sie aber nächste Saison auch wirklich in der 3. Liga?
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Der FC Stalden in Jubelpose. Spielen sie aber nächste Saison auch wirklich in der 3. Liga?
Foto: RZ

Quelle: RZ 1

Der FC Stalden feierte am Wochenende den Aufstieg in die 3. Liga. Währenddem hofft St. Niklaus auf den Walliser Fussballverband. Wer darf schlussendlich in der nächsten Saison in der 3. Liga ran?

Schluss. Aus. Vorbei. Auf dem Sportplatz «Ackersand» gibt es kein Halten mehr. Der FC Stalden feiert nach dem 3:2-Sieg gegen St. Leonhard III am vergangenen Wochenende den Aufstieg in die 3. Liga. 60 Punkte sammeln die Staldner in 22 Spielen. Das sind zwei mehr als der FC St. Niklaus. Doch das Ganze hat einen faden Beigeschmack. Womöglich erhält der FC St. Niklaus noch drei weitere Punkte. Das würde bedeuten, dass «Zaniglas» aufsteigt. Und Stalden in die Röhre guckt.

Rote Karte und Spielsperre wurden aufgehoben
Der Reihe nach: Im Mai siegt St. Niklaus gegen Agarn mit 4:3-Toren. Das Spiel wird später in eine 0:3-Forfait-Niederlage für St. Niklaus gewertet. Der Grund: St. Niklaus setzt einen Spieler ein, der einen Tag vorher mit den A-Junioren eine Rote Karte gesehen hat und deshalb nicht spielberechtigt ist. Heisst 0:3 forfait. Doch so einfach ist es nicht. Denn: Der Schiedsrichter des Junioren-A-Spiels (St. Niklaus - Siders, die Red.) annulliert die Rote Karte nach dem Spiel mit der Begründung, er habe sich geirrt. Der FC St. Niklaus will es aber genau wissen und fragt beim Schiedsrichter nochmals nach. Gegenüber dem Trainer-Staff der ersten Mannschaft bestätigt der Schiedsrichter schliesslich, dass der Spieler weder eine Rote noch eine Gelb-Rote Karte erhalten hat. Damit ist er für das Spiel der ersten Mannschaft einen Tag später spielberechtigt.

FC Stalden vorsichtig optimistisch
Drei Tage nach dem Vorfall publiziert der Walliser Fussballverband (WFV) eine offizielle Mitteilung. Darin wird der betroffene Spieler nicht sanktioniert. Also alles gut beim FC St. Niklaus, der mit diesen drei Punkten Ende Saison aufsteigen kann? Nein. Der WFV eröffnet nachträglich ein disziplinarstrafrechtliches Verfahren gegen St. Niklaus und wertet das Spiel als 0:3 forfait. Zum grossen Frust der «Zaniglaser», die daraufhin Rekurs einlegen. Den Rekurs haben sie am Dienstag bestätigt. Besonders frustrierend: Um ein nachträgliches Disziplinarstrafverfahren einzuleiten, fehlt dem Verband die rechtliche Grundlage. Und: Ein Gang ans internationale Sportgericht in Lausanne (CAS), wo der Fall durch ein unabhängiges und auf Sportrecht spezialisiertes Gericht beurteilt würde, ist ausgeschlossen. Denn: Der WFV schliesst diese Möglichkeit als einer der einzigen Verbände landesweit in seinem Rekursreglement aus. Somit wird Stalden zu höchster Wahrscheinlichkeit aufsteigen. Obwohl St. Niklaus sportlich (!) einen Punkt mehr auf dem Konto hat. FC-Stalden-Präsident Aldo Furrer sagt der RZ: «Bestätigen kann ich den Aufstieg noch nicht, doch wir gehen davon aus, dass es klappt.» Martin Zurwerra, Vizepräsident des WFV, verwies auf das hängige Verfahren und äusserte sich nicht zum Vorfall. Was dem FC St. Niklaus bleibt, ist das Zivilrecht, welches eine provisorische Zulassung in der 3.-Liga-Meisterschaft ermöglichen könnte.

Simon Kalbermatten

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