Region | Zermatt
ARA Zermatt mit gelber Brühe
Die Zermatter ARA bereitet Sorgen. Seit einiger Zeit wird beim Betrieb ein nicht erklärbares Phänomen festgestellt. Für dessen Behebung ist ein Zusatzkredit nötig.
«Im Moment machen wir Symptombekämpfung», erklärt der Zermatter Gemeindepräsident Christoph Bürgin. Gemeint ist ein zurzeit herrschendes Phänomen in der Zermatter ARA. Um was geht es: Das Abwasser unterläuft während des Reinigungsprozesses verschiedene Stufen. Bei einem davon werden mittels Chemikalien Flocken gebildet. Diese Flocken bilden Schlamm, welcher durch Membrane gefiltert wird. Das Problem: Seit einiger Zeit sind diese schlammbildenden Flocken wider Erwarten grösser als normal, verstopfen dadurch die Membrane und sind ungewöhnlich stark gelb gefärbt. Die Folge davon: Die ARA-Kapazität wurde vermindert.
Einmaliges Phänomen
«Unseres Wissens gibt es das nur in Zermatt», sagt Bürgin und verweist auf die laufenden Untersuchungen der zuständigen Stellen. Weil das eben sonst nirgends vorkomme, würden jegliche Erfahrungswerte fehlen. Entsprechend gestalte sich die Suche nach der Ursache schwierig. «Für die Flockenbildung konnte in der Zwischenzeit ein anderes Mittel gefunden werden», so Bürgin. Damit würden diese wieder die erforderliche Grösse aufweisen und der ordentliche ARA-Betrieb sei sichergestellt. «Wir wollen aber so rasch als möglich die Ursache finden», sagt der Gemeindepräsident. Denn: Das neue Mittel ist dreimal teurer. Dafür wurde gemäss Bürgin einem Zusatzkredit von 250 000 Franken zugestimmt. Auf die Reinigungsqualität hat die Massnahme indes keinen negativen Einfluss. «Das gereinigte Wasser entspricht vollumfänglich den geforderten Normen. Wir stehen diesbezüglich in engem Kontakt mit den zuständigen Stellen. Es besteht kein Grund zur Sorge», so Bürgin.
Vergrösserte Kapazität
In den letzten Jahren wurde die Zermatter ARA für 35 Millionen Franken ausgebaut. Seit November 2014 ist die angepasste Anlage in Betrieb und für 65 000-Einwohner-Gleichwerte ausgelegt. ap
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Kommentare
Zermatter - ↑9↓3
Das darf doch nicht wahr sein: der Gemeinderat baut eine Luxus-Anlage von über 50 Mio (nicht 35) und nun funktioniert diese nicht?! Wurde das Verfahren überhaupt erprobt? Was ist mit der Haftung des Lieferanten?
Der Gemeinderat verschleudet in diesem Projekt Geld ins bodenlose, während dem er bei wichtigen Anliegen der Bevölkerung - zB Schwimmbad - oder touristischer Infrastruktur nicht vom Fleck kommt.
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Scharlui - ↑15↓3
Das muss ein Wahlmanöver der Schwarzen sein :-D
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