Saas-Almagell | Gemeindepräsident unter Beschuss
Anzeige gegen Almageller Gemeindepräsidenten
Gegen den amtierenden Gemeindepräsidenten Kurt Anthamatten wurde Anzeige erstattet. Der Vorwurf: Er soll sich ohne Gemeinderatsentscheid eigenmächtig Geld ausbezahlt haben.
Das politische Saas-Almagell kommt auch nach zwei Rücktritten von Gemeinderatsmitgliedern nicht zur Ruhe. Der Reihe nach: Wie RZ-Leser wissen, kam es letztes Jahr innerhalb des fünfköpfigen Gemeinderates, bestehend aus drei CVP- und zwei CSP-Mitgliedern, zu Unstimmigkeiten. Aus dem Umfeld des Rates war immer wieder von «schwieriger Zusammenarbeit und Unruhe» die Rede, was nicht ohne Folgen blieb: Innerhalb kurzer Zeit traten die Gemeinderatsmitglieder Donat Anthamatten und Stefan Andenmatten von ihrem Amt zurück.
Befreiung vom Amtsgeheimnis
Beide Sitze wurden in der Zwischenzeit wieder besetzt, und zumindest vordergründig macht es den Anschein, dass wieder Ruhe eingekehrt ist. Doch hinter den Kulissen hängt der Haussegen nach wie vor schief. Während Donat Anthamatten sich laut eigenen Angaben nicht mehr in Gemeindeangelegenheiten einmischt, wirbelt Stefan Andenmatten Staub auf. Er hat nach seiner Demission den Staatsrat schriftlich ersucht, ihn vom Amtsgeheimnis zu entbinden. An dieses ist er auch nach erfolgtem Rücktritt noch immer gebunden. Das Gesuch ist Voraussetzung, um anschliessend allenfalls Strafklage gegenüber einer Amtsperson einzureichen. Darin erhebt er happige Vorwürfe gegenüber dem amtierenden Gemeindepräsidenten und ehemaligen Gemeindeschreiber Kurt Anthamatten: Ihm wird vorgeworfen, «sich im Jahre 2018 ohne Genehmigung durch den Gemeinderat 10 000 Franken ausbezahlt zu haben». Das Gesuch Andenmattens wurde vom Staatsrat gutgeheissen und daraufhin hat er bei der Staatsanwaltschaft Oberwallis tatsächlich Strafanzeige hinterlegt.
Zur Chefsache erklärt
Andenmatten möchte diese aber nicht kommentieren. Nur so viel: «Ich bin nicht aus gesundheitlichen, sondern aus persönlichen Gründen zurückgetreten.» Der weitere Verlauf der Angelegenheit ist offen. Fest steht: Da es sich um eine Anzeige gegenüber einer politischen Person handelt, ist dafür laut Auskunft der Staatsanwaltschaft nicht die Staatsanwaltschaft Oberwallis, sondern das zentrale Amt der Staatsanwaltschaft mit Generalstaatsanwalt Nicolas Dubuis zuständig. Dieser will aber aus Gründen des Amtsgeheimnisses nichts dazu sagen. Auch Kurt Anthamatten selbst gibt sich bedeckt. Er nehme dazu keine Stellung, da es sich um ein offenes Verfahren handle. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Peter Abgottspon
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