Eggerberg | IG Eggerberg fordert Massnahmen
Anwohner genervt wegen lauter Bahngleise
Die Lärmemissionen der BLS-Strecke sind wegen neuer Bahnschwellen gestiegen, nerven sich Anwohner der Strecke. «Wir werden das Gespräch suchen», sagt die Bahn.
Wenn ein Zug vorbeifährt, ist dies naturgemäss mit Lärm verbunden, das weiss jeder. Und doch dürfen die Züge nicht zu viel Krach machen. Genau das tun sie jedoch in Eggerberg, findet eine Interessengemeinschaft (IG) von Anwohnern der BLS-Strecke.
Mehr Lärm wegen neuer Schwellen?
Das war jedoch offenbar nicht immer so. Gemäss IG hat die Lärmbelastung an der BLS-Strecke seit dem letzten Jahr zugenommen. Grund: Im Jahr 2015 hatte die BLS einige der alten Holzschwellen durch solche aus Beton ersetzt. «Durch das Aufeinandertreffen der beiden Hartelemente, also Eisenschienen und Betonschwellen, werden die Lärmemmissionen drastisch erhöht und dauern länger an», argumentiert die IG. «Die vermehrten Lärmemmissionen sind gegenüber den beiden Bahngleisen deutlich wahrnehmbar.» Damit meinen die Verantwortlichen der IG, dass auf dem Streckenabschnitt bei Eggerberg nur in einer Fahrtrichtung die alten Holz schwellen durch neue Betonelemente ersetzt wurden. Zudem werde, so die IG, das Problem durch die tendenzielle Zunahme des Schwerverkehrs auf der BLS-Strecke noch verschärft. In der Konsequenz fordert die IG darum, dass die Lärmemissionen auf dem entsprechenden Streckenabschnitt erneut gemessen werden.
Hilfe von der Gemeinde
Die IG gelangt mit ihren Anliegen auch an den Gemeinderat von Eggerberg und bat diesen um Unterstützung. «Wir haben uns mit der Thematik befasst und entschieden, dass wir die IG unterstützen werden», sagt Gemeindepräsident Reto Zimmermann. Im Detail wird die Gemeinde der IG dabei helfen, ihr Anliegen an den richtigen Stellen zu platzieren. «Die Gemeinde nimmt die Anliegen der Bevölkerung ernst, weshalb es für uns logisch ist, Hilfestellung zu bieten.» Ursprünglich hatte die IG geplant, ihr Anliegen, eine erneute Messung der Lärmemissionen, direkt beim Bundesamt für Verkehr zu deponieren. «Der Gemeinderat ist jedoch der Meinung, dass eine Lösungsfindung direkt mit der Bahn zielführender ist», so Zimmermann. «Das haben wir der IG auch so kommuniziert und werden nun unsere Kontakte zur Bahn nutzen, damit das Anliegen unserer Einwohner bei der BLS Gehör findet.»
Keine punktuellen Lärmmessungen
Die BLS hat bis anhin noch keine Kenntnis vom Anliegen der IG aus Eggerberg. «Sollten wir kontaktiert werden, werden wir das Gespräch mit der IG suchen», sagt Mediensprecherin Helene Soltermann. Was die Messung von Zuglärm betrifft, hält die Bahn fest, dass dies nicht dem üblichen Prozedere entspreche. «Der Zuglärm wird landesweit anhand verschiedener Faktoren, wie etwa der Beschaffenheit der Fahrbahn, der Anzahl durchfahrender Züge, der Art des Rollmaterials und so weiter berechnet», erklärt Soltermann. «Die Lärmwerte werden über den Zeitraum von einem Jahr berechnet. Anschliessend wird die Lärmbelastung mit den Grenzwerten der Lärmschutzverordnung abgeglichen.» Damit, so Soltermann, wird gewährleistet, dass, was die Lärmbelastung durch Züge betrifft, im ganzen Land mit «gleichen Ellen» gemessen wird. «Zeigen die Berechnungen, dass der Grenzwert überschritten wird, werden mögliche Lärmschutzmassnahmen geprüft.»
Martin Meul
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