Berufs-ABC | Anlagen- und Apparatebauer/in
«Den Metallgeruch verspüre ich noch heute»
Wer den Metallgeruch liebt und gerne mit Blechen, Profilen und Rohren hantiert, für den ist der Beruf als Anlagen- und Apparatebauer vermutlich das Richtige. Hans Fercher erzählt über seinen Einstieg in die Metallbranche und die Voraussetzungen, um darin zu bestehen.
Von Kindesbeinen an hat sich Hans Fercher dem Metall- und Stahlbau verschrieben. «Schon als kleiner Junge war ich viel bei meinem Vater in seiner Werkstatt und durfte so auf manchem Blech herumhämmern», erinnert sich der heute 49-Jährige an die damalige Zeit. Seinen eigentlichen Einstieg in die Berufswelt machte er indes einige Jahre später mit der Lehre als Metallbauer. «Bei der Berufswahl standen mir viele Wege offen. Einerseits gefielen mir die Sprachen. Andererseits war ich von der handwerklichen Arbeit begeistert.» Vom Berufsberater als «Allroundertyp» eingestuft, stand er letztendlich vor der Wahl zwischen einem Beruf in der Holzbearbeitung und in der Metallbranche. «Auch wenn ich der einzige Sohn eines Metallbauunternehmers bin, fühlte ich mich keineswegs dazu gedrängt, bei meinem Vater die Lehre zu absolvieren.» Ausschlaggebend sei letztendlich der Metallgeruch des väterlichen Betriebs gewesen, den er noch heute in seiner Nase verspüre. Nach verschiedenen Weiterbildungen im Metallbau und im Schweissen hat der zweifache Familienvater inzwischen den Betrieb seines Vaters übernommen und bildet angehende Anlagen- und Apparatebauer aus. «Bei der Auswahl eines Lehrlings möchte ich mich nicht nur auf die schulischen Noten festlegen. Wichtig ist für mich, dass jemand die Bereitschaft hat, anzupacken und etwas zu bewegen.» Dennoch sind die schulischen Fähigkeiten nicht gänzlich wegzudenken. Denn: «Mit guten Leistungen im Rechnen, in Algebra und Geometrie hat ein Schüler ideale Voraussetzungen, den technischen Beruf eines Anlagen- und Apparatebauers zu erlernen.» In einem hart umkämpften Markt wie dem Metall- und Stahlbau sind aber auch sprachliche Fähigkeiten durchaus ein Pluspunkt. «Eine gute Fachkraft muss letztendlich in der Lage sein, das fabrizierte Konstruktionsteil in einem Rapport verständlich zu beschreiben. Zudem ist es von Vorteil, wenn man sich im Wallis in Deutsch und Französisch mit den Kunden unterhalten kann.» Für ihn als Geschäftsführer ist die Mehrsprachigkeit sogar überlebenswichtig. «Der Markt im Oberwallis ist zu klein, sodass wir uns auch um Konstruktions- und Montageaufträge in der Westschweiz bemühen.» Seit seinem Einstieg in die Metallbranche vor rund 30 Jahren hat sich einiges geändert. So muss sich dank der technologischen Entwicklung und der verschärften Vorschriften hinsichtlich des Gesundheitsschutzes niemand mehr davor fürchten, sich mit einem Handwerksberuf körperlich zu überarbeiten. «Wer eine abwechslungsreiche Arbeit sucht, das notwendige Temperament mitbringt und Freude an der Metallbearbeitung hat, ist beim Beruf als Anlagen- und Apparatebauer genau richtig», sagt der Visper Geschäftsführer und Inhaber.
Thomas Allet
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