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Alte Notebooks für die Dritte Welt

Das Projekt «Labdoo»: Gebrauchte Notebooks spenden statt einfach entsorgen.
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Das Projekt «Labdoo»: Gebrauchte Notebooks spenden statt einfach entsorgen.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Visp/Randa | Das Hilfsprojekt «Labdoo» vermittelt alte, nicht mehr genutzte Notebooks an Schulkinder in der Dritten Welt. Auch im Oberwallis gibt es seit 2012 zwei Annahmestellen.

Jedes Jahr werden weltweit mehr als 140 Millionen Notebooks ausgemustert und durch neue Geräte ersetzt. Allein in Afrika leben über 100 Millionen Kinder. Viele davon geniessen nur eine mangelhafte Schulbildung. «Die entsorgten Notebooks könnten Schulkindern in Entwicklungsländern noch wertvolle Dienste leisten», sagt Paul Summermatter. Der Online-Marketing- Experte aus Randa ist berufshalber oft in Zürich tätig. Dort erfuhr er vom Projekt «Labdoo». «Labdoo» ist ein 2009 gegründetes soziales Netzwerkprojekt mit der Mission, Kindern überall auf der Welt Bildung zu ermöglichen. Dafür vermittelt es alte und nicht mehr gebrauchte Notebooks an Bildungseinrichtungen – weltweit in über hundert Ländern.

Annahmestelle in Visp und Randa

Mittlerweile ist Paul Summermatter einer der ehrenamtlich arbeitenden Helfer von «Labdoo». In Visp und Randa unterhält der 36-Jährige seit 2012 je eine Annahmestelle für ausrangierte Notebooks. Die beiden Stellen sind dem Hub-Zürich zugeteilt, der «Labdoo»-Zentrale in der Schweiz, die auch die Weiterverteilung koordiniert. «Gerade an Weihnachten werden im Oberwallis viele neue Notebooks gekauft. Statt das alte Modell einfach zu entsorgen, warum es nicht ‹Labdoo› spenden?» fragt Summermatter. Viele Firmen und Privatpersonen verzichten aber darauf, ihre alten Computer zur Verfügung zu stellen, aus Angst vor Missbrauch mit sensiblen Daten, die darauf gespeichert sind. Bedenken, die Summermatter nachvollziehen kann. Gleichzeitig gibt er Entwarnung: «Die Daten auf den Notebooks werden nicht einfach nur gelöscht, sondern das ganze Gerät wird unwiderruflich platt gemacht. Da kann nichts mehr passieren.» Anschliessend wird ein linuxbasiertes Betriebssystem sowie spezielle Lernsoftware installiert. «Damit können die Schüler auch ohne Internetzugang arbeiten», sagt Summermatter.

Weg des Notebooks mitverfolgen

An den jeweiligen Bestimmungsort werden die Notebooks durch Freiwillige gebracht, die etwa beruflich dorthin reisen. «Im Flieger können ohne Probleme ein bis zwei Notebooks im Handgepäck mitgenommen werden», so Summermatter. Wichtig dabei: Auch die Verteilung soll möglichst nachhaltig ablaufen, das heisst, minimale Umweltbelastung und null Kosten. Jeder Spender kann im Internet die Reise seines Geräts mitverfolgen und weiss so genau, wo sein Rechner künftig im Einsatz steht. Paul Summermatters alter Notebook beispielsweise ist in einer Schule in Kamerun gelandet

Martin Meul

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