Albinen | Absage an Polizeiverbund
Albiner wollen keine Polizei im Dorf
Die Gemeinde macht bei der geplanten Regionalpolizei nicht mit. Man sehe keinen Bedarf. Derweil entscheiden die anderen Gemeinden noch bis Ende Februar.
Zur Vorgeschichte: Da per Gesetz vermehrt Polizeiaufgaben an die Gemeinden delegiert wurden, müssen sich diese neu organisieren. Bereits in verschiedenen Regionen besteht eine interkommunale polizeiliche Zusammenarbeit. So sind beispielsweise die Polizeien Leuk und Leukerbad mittels Vereinbarung für die polizeilichen Aufgaben von mehreren Nachbargemeinden zuständig. Seit einiger Zeit arbeitet eine Arbeitsgruppe zusammen mit dem Kompetenzzentrum für Regionalentwicklung (RWO AG) an einer möglichen Ausweitung des Territoriums auf weitere Gemeinden. Die Idee: Interessierte Gemeinden können bei der neuen Regionalpolizei Dienstleistungen «einkaufen», deren Kosten mittels Verteilschlüssel ermittelt werden.
«Bedürfnis nicht vorhanden»
In der Zwischenzeit wurde das Konzept den Gemeinden der Bezirke Leuk und Westlich Raron vorgestellt. Bis Ende Februar können sie entscheiden, ob sie mitmachen wollen. Albinen hat dies bereits getan und abgesagt. «Wir sehen für uns kein Bedürfnis», sagt Gemeindepräsident Beat Jost. Das Projekt stelle man hingegen nicht infrage, «das muss jede Gemeinde aufgrund ihrer Situation selber beurteilen», sagt er. Es gebe weder Parkuhren noch Parkgebühren zu kontrollieren, und unter anderem auch darum würden die Startkosten von 7500 Franken in keinem Verhältnis zum konkreten Nutzen stehen. «Das aber schliesst eine punktuelle Zusammenarbeit, beispielsweise mit der Gemeindepolizei Leukerbad, nicht aus», so Jost.
Unbequeme Post bringen
Die einzige Aufgabe, welche ein Polizist in Albinen demnach übernehmen könnte, wäre das Überbringen von Zahlungsbefehlen des Betreibungsamtes an Schuldner. In Albinen ist das im Schnitt jährlich 15 Mal der Fall. Jost rechnet: «Gehen wir von den besagten 7500 Franken für die offerierte Polizeidienstleistung aus, würde uns jede polizeiliche Briefzustellung 533 Franken kosten. Das ist unverhältnismässig.» Wie sich die restlichen Gemeinden entscheiden, steht wegen der noch laufenden Meldefrist aus.
Peter Abgottspon
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