Gesellschaft | Alle Jahre wieder
Agarn wird zum Adventskalender
Jedes Jahr verwandelt sich Agarn in einen grossen Adventskalender. An 23 Adventshäusern trifft man sich, um sich überraschen zu lassen und die Gemeinschaft zu pflegen.
Im Jahr 1996 hatte der Pfarreirat von Agarn die Idee, zur Adventszeit etwas ganz Besonderes auf die Beine zu stellen. An jedem Tag sollte im Dorf ein Adventshaus eröffnet werden, gestaltet von einem Verein, einem Geschäft oder von Privatpersonen. Inzwischen sind 20 Jahre vergangen und auch dieses Jahr war Agarn wieder Schauplatz dieser Weihnachtstradition. «Es ist schon schön, wenn man sieht, dass auch nach so vielen Jahren dieser schöne Brauch noch lebt», freut sich Erna Zumstein, die vom Pfarreirat für die Organisation der Adventshäuser zuständig ist.
Das ganze Dorf macht mit
Im Oktober beginnt Erna Zumstein damit, die Adventshäuser zu organisieren. «Viele der Häuser werden von den ortsansässigen Vereinen liebevoll gestaltet», erklärt sie. «Hinzu kommen einige Betriebe, die mitmachen, oder aber auch immer wieder Schulklassen oder der Kindergarten.» Der Rest der Häuser wird von Familien gestaltet. «Eine Familie macht das schon seit 20 Jahren, eine andere seit 19», sagt Erna Zumstein. «Die anderen Familien wechseln sich ein bisschen ab. Man kann aber sagen, dass das ganze Dorf hinter der Aktion steht.» Mühe, Personen zu finden, die mitmachen, hat Zumstein nicht. «Klar muss man die Leute angehen, aber sie sind dann schnell bereit mitzumachen.» Am Abend um 19.00 Uhr wurde nun an jedem Tag ein Adventshaus eröffnet. Neben der Überraschung, was sich wohl für ein Sujet hinter dem Türchen verbirgt, geht es dabei auch um das gemütliche Zusammensein. «Bei der Eröffnung sind immer rund 80 Personen anwesend», sagt die Organisatorin. «Und nicht nur aus dem Dorf, teilweise kommen auch Leute von jenseits der Sprachgrenze. Das ist sehr schön.» Die Besucher der Häuser wurden von den Gestaltern dann immer mit einer Tasse Glühwein oder Tee und etwas zu essen versorgt. Die Organisatoren stellen lediglich das Geschirr und die Servierplatten zur Verfügung. «So gesehen ist es eine tolle Sache, wenn man sieht, dass sich die Leute so engagieren», sagt Erna Zumstein nicht ohne Stolz. Das letzte Haus stellt heute Abend die Kirche von Agarn dar, in der der Jugendverein eine grosse Krippe aufgestellt hat. «Ein würdiger Abschluss der Adventshäuser», findet Zumstein. Damit sich der Aufwand für die Adventshäuser auch lohnt, bleiben diese bis zum 10. Januar stehen. «Wir wissen, dass viele Familien in den kommenden Tagen nach Agarn kommen, um die Häuser in aller Ruhe zu bewundern», so Erna Zumstein.
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