Abfallwirtschaft | Kosten für Separatsammlungen gestiegen
Abfallentsorgung in Brig-Glis immer teurer
Weil die Kosten für die Separatsammlungen in der Stadtgemeinde in den letzten Jahren gestiegen sind, muss der Stadtrat reagieren. Die Einführung einer Sockelgebühr steht jedoch kaum zur Debatte.
Das Wachstum der Bevölkerung in der Stadtgemeinde hat nicht nur positive Effekte. «Nicht nur die Einwohnerzahl, sondern auch die Abfallmenge ist gestiegen», sagt Stadtschreiber Eduard Brogli. «Es ist erfreulich, dass die sogenannten Separatsammlungen zugenommen haben, allerdings sind die Kosten für die Entsorgung dadurch ebenfalls gestiegen.» Und zwar so weit, dass die Stadtgemeinde im letzten Jahr nur noch einen Deckungsgrad von unter 90 Prozent bei der Abfallentsorgung erzielt hat, sprich durch die Gebühren kann die Entsorgung nicht mehr vollständig bezahlt werden. «Das ist ein Zustand, den wir nicht hinnehmen können», sagt Brogli. «Folglich hat der Stadtrat entschieden, nach Lösungen zu suchen, um den Deckungsgrad wieder auf 100 Prozent zu bringen.» Der Grund dafür ist, dass das Abfallreglement der Stadtgemeinde eine eigenfinanzierte Kostendeckung der Entsorgung vorschreibt. «In solchen Situationen denkt man schnell daran, Löcher bei den Gebühren querzusubventionieren», sagt der Stadtschreiber. «Das wollen wir aber auf keinen Fall, denn wir wollen, dass die Gebühren für die Abfallentsorgung verursachergerecht erhoben werden und nicht mit Steuergeldern finanziert werden.»
Mehr Gebühren einnehmen oder Kosten überprüfen
Folglich ist man in Brig-Glis nun dabei, nach Lösungen zu suchen. «Entschieden ist noch nichts, wir prüfen verschiedene Modelle», sagt Brogli. «Es ist aber klar, dass es Anpassungen geben wird.» Infrage kommt zum Beispiel die Gebührenerhebung für die Entsorgung von Küchenabfällen, welche derzeit für Privathaushalte kostenlos sind, aber auch für Grünabfälle. Nach Möglichkeit sollte es in Brig-Glis auch weiterhin keine Sockelgebühr für die Abfallentsorgung geben. «Auch eine solche Sockelgebühr würde dem Verursacherprinzip entgegenstehen», sagt Stadtschreiber Brogli. «Deshalb steht für uns diese Möglichkeit kaum zur Debatte.» Ziel der Stadtgemeinde ist es, die entsprechende Anpassung der Gebühren im kommenden Jahr vorzunehmen, damit der Deckungsgrad ab 2018 wieder 100 Prozent erreicht.
Martin Meul
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