Naters/Blatten | Sammelstellen quellen über
Abfall-Puff sorgt für Ärger
In Blatten quillt der Kehricht über. Die Abfallsammelstellen sind übervoll. Jetzt soll eine neue Sammelstelle eingerichtet werden.
Herumliegende Kehrichtsäcke, volle Papiercontainer, überfüllte Glascontainer und leere Blechdosen – die Abfallsammelstelle auf dem Parkplatz der Luftseilbahn Blatten/Belalp war während den Festtagen übervoll. Für Markus Tschopp, der in Blatten ein Chalet besitzt, zu viel des Guten. «Die Tourismusstation hat ein trauriges Bild abgegeben», ärgert sich der Ferienwohnungsbesitzer.
Fragwürdige Abfallbewirtschaftung
Für Tschopp ist nicht nur der Abfallberg über die Feiertage ein Problem, sondern die ganze Abfallbewirtschaftung in der Feriendestination. Seine Vorwürfe: Die Abfallsammelstellen sind zu klein, unansehnlich und regelmässig übervoll. «Dazu kommt, dass die Blechdosenpresse immer wieder kaputt ist, zerbrochene Flaschen auf dem Boden herumliegen und keine Kartonsammelstelle vorhanden ist.» Laut Tschopp sollten die Sammelstellen geleert werden, bevor die Touristen an den Feier- und Ferientagen eintreffen. «Der Zeitungscontainer beispielsweise war schon zwei Wochen vor den Weihnachtsfeiertagen übervoll. Das kann es doch nicht sein.» Als Gast, Wohnungsbesitzer oder Tourist dürfe man von einem Ort im Weltnaturerbe etwas anderes erwarten, schreibt sich der Chaletbesitzer seinen Ärger von der Seele.
Neue Sammelstelle kommt
Diese Vorwürfe lässt der zuständige Gemeinderat Beat Lochmatter nicht gelten. «Die Abfallsammelstellen sind während den Feiertagen immer ein Problem, nicht nur in Blatten», setzt sich Lochmatter zur Wehr. Die Sammelstellen seien so ausgelegt, dass sie ausserhalb der Stosszeiten genügend Fassungsvolumen hätten. «Während den Festtagen wirds aber knapp», ist sich Lochmatter bewusst. Aus diesem Grund habe der Gemeinderat die Kehrichtabfuhr damit beauftragt, während den Stosszeiten die Abfallsammelstellen zweimal wöchentlich zu leeren. «Das klappt so weit ganz gut. Allerdings sind die Sammelstellen in den Stosszeiten anderntags schon wieder voll.» Darum habe man die Sammelstelle beim Luftseilbahn-Parking letztes Jahr vergrössert. «Dadurch wurde das Problem zumindest ein bisschen entschärft», glaubt Lochmatter. Dass verschiedene Überbauungen und das Reka-Feriendorf einen direkten Einfluss auf das Kehrichtvolumen hätten, darüber sei man sich im Klaren. Trotzdem findet er die Vorwürfe unangebracht. «Wir sind sehr wohl darum bemüht, den Gästen ein sauberes Bild unserer Station zu vermitteln», sagt Lochmatter. Aus diesem Grund wird eingangs Blatten beim «Chienzlichrommen-Parkplatz» im Frühjahr eine weitere Kehrichtsammelstelle in Blatten erstellt. «Damit erhoffen wir uns eine gewisse Entlastung, vor allem während den Stosszeiten», so der zuständige Gemeinderat.
Walter Bellwald
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Kommentare
Simon R. - ↑3↓3
Schon mal den Kalender angeschaut? Fr/Sa waren Feiertage. Und bekanntlich dürfen an Feiertagen und Sonntagen im VS keine LKWs fahren! Wer hätte den Kehricht mitnehmen sollen? Am Donnerstag war die Kehrichtentsorgung in Blatten und leerte alle Kehrichthäuser - hab das selber gesehen, denn ich ging skifahren. Dieses Jahr habt ihr ja dann zum Glück alle die Feiertage am Wochenende. Dann gibt's solche Diskussionen nicht mehr.
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Andreas Schwery - ↑3↓25
Können die Touristen ihren Dreck nicht mit nehmen? So eine Schweinerei den Leuten hier zu hinterlassen ist eine Frechheit!
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Stephan Truffer - ↑35↓3
Wieso sagt der zuständige Gemeinderat die Vorwürfe seien unangebracht. Das veröffentliche Bild entspricht der Realität! Auf dem Bild nicht ersichtlich sind die unzähligen Papiertaschen gefüllt mit leeren Flaschen und Büchsen neben dem Containerhäuschen, die Einwohner und Gäste nicht entsorgen konnten weil die entsprechenden Sammelbehälter voll sind. Ein wahrlich schreckliches Bild, dass der Gast nach einer Woche Ferien von der Destination Belalp bei der Abreise erhält. Dies ist umso bedauerlicher weil sich alle touristischen Leistungsträger auf Belalp während der Weihnachtszeit wirklich angestrengt haben und beste Werbung dafür gemacht haben, dass die Gäste nächstes Jahr auch wieder kommen. Also, lieber Herr Gemeinderat Lochmatter, keine Politikerphrasen schwingen, Vorwürfe akzeptieren und Lösungen liefern!
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rollover - ↑13↓3
Ja, das mit dem Liefern von Lösungen könnte schwierig werden. Dazu muss man denken, und denken kann Kopfschmerzen verursachen.