Loïc Meillard | Der Hoffnungsträger im Interview
«Auf diese Saison hin bin ich als Athlet kompletter geworden»
Er ist Überflieger und Hoffnungsträger in einem: Ski-Weltcupfahrer Loïc Meillard (22) ist der Start in die Saison geglückt. Der Walliser spricht über seine Ziele in der WM-Saison.
Loïc Meillard, Sie sind im Kanton Neuenburg geboren und sind als 12-Jähriger mit Ihren Eltern ins Wallis gezogen. Dürfen wir Sie als Walliser bezeichnen?
Ja, natürlich. Als Walliser bezeichnet zu werden, finde ich immer ganz gut. (lacht)
Haben Sie auch typische Walliser Charakterzüge?
Das ist schwierig zu beantworten, wir haben vor dem Umzug nach Hérémence die Ferien immer in den Walliser Bergen verbracht und somit habe ich mich schon damals ein bisschen als Walliser gefühlt.
Sie dürfen aufgrund mehrerer Top-10-Resultate und eines Podestplatzes auf einen mehr als geglückten Saisonstart zurückblicken. Wie fällt Ihre Bilanz aus?
Ja, der Start war wirklich ganz toll. Er entspricht meinem besten Start im Ski-Weltcup. Doch dafür habe ich auch hart trainiert. Gerade konditionell konnte ich mich auf diese Saison hin weiterentwickeln, das macht mich zu einem kompletteren Athleten. Weiter habe ich mit meinem Trainerteam die vergangene Saison analysiert und konnte mich dadurch als Skifahrer verbessern.
Sie sind Teil eines jungen Schweizer Teams. In den technischen Disziplinen fahren unter anderem Ramon Zenhäusern, Elia Zurbriggen, Luca Aerni oder Marco Odermatt mit. Ist der Konkurrenzkampf grösser geworden?
Wir arbeiten seit Jahren zusammen und nun können wir die Früchte einer langen und intensiven Zusammenarbeit ernten. Die Stimmung in unserem Slalom- und Riesenslalomteam ist sehr gut. Wir haben eine tolle Gruppendynamik. Und um zurück auf die Frage zu kommen – ja, natürlich pushen wir uns gegenseitig, das gehört dazu.
Sie erhalten Lob von vielen Seiten. Der österreichische Cheftrainer meinte kürzlich, einen derart jungen talentierten Fahrer wie Meillard gebe es in Österreich nicht. Wie gehen Sie mit diesem Druck um?
Ich konzentriere mich auf meine Trainingsleistungen und die Rennen und lege meinen Fokus darauf, immer das Optimum herauszuholen. Druck von aussen lasse ich mir ohnehin nicht aufsetzen.
Orientieren Sie sich eigentlich im Ski-Weltcup an einem anderen Fahrer?
Wir müssen ehrlich sein, an Marcel Hirscher gibt es zurzeit fast kein Vorbeikommen.
«Marcel Hirscher ist ein Vorbild für uns alle»
Gerade im Riesenslalom versuche ich so nah wie möglich an ihn heranzukommen. Für mich ist klar, dass er ein Vorbild für uns alle ist.
Im Februar steht die Ski-WM in Schweden auf dem Programm. Beschäftigen Sie sich schon damit?
Nein. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es Sinn macht, sich stets von Rennen zu Rennen neu zu fokussieren und nicht zu weit nach vorne zu blicken. Das gelingt mir bislang.
Ihre Schwester Mélanie Meillard kämpft zurzeit mit Verletzungssorgen. Wie eng ist Ihr Bruder-Schwester-Verhältnis?
Wir pflegen ein sehr enges Verhältnis und telefonieren regelmässig miteinander. Zwischendurch gibt sie mir auch gute und wertvolle Tipps. Das finde ich wichtig und auch schön. Wir stehen immer zusammen in guten wie auch in weniger guten Zeiten.
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