ABC Leuk | Mit Cartoonist Gabriel Giger

«Ich denke nicht, dass ich je zu weit gegangen bin»

Gabriel Giger bei der Arbeit an seinem neusten Cartoon.
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Gabriel Giger bei der Arbeit an seinem neusten Cartoon.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

Leuk Seit fast einem Jahrzehnt bringt Cartoonist Gabriel Giger aus Leuk jede Woche die Leser des «Walliser Boten» zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken.

Freitag ist Cartoonzeit im «Walliser Boten». Dann erscheint jeweils der Cartoon der Woche. Verantwortlich dafür ist Gabriel Giger, Grafiker und Cartoonist aus Leuk. Am Anfang seiner Arbeit steht jeweils die Ideenfindung. «Ich lese natürlich immer Zeitung, schaue Nachrichten im Fernsehen und halte mich auch sonst auf dem Laufenden», sagt Giger über seinen kreativen Prozess. «Eine Karikatur sollte aktuell sein, daher ist es wichtig für einen Cartoonisten, am Puls der Zeit zu sein.» Wie schnell Giger dann eine Idee für seinen Cartoon der Woche hat, ist unterschiedlich. «Das kann fünf Minuten dauern, aber auch mal ein paar Stunden», sagt er.

Schmunzeln und nachdenken

Sich Zeit für die Ideenfindung zu nehmen, ist für den Cartoonisten dabei zentral, denn «das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass die Leute beim Ansehen des Cartoons nichts empfinden», sagt Giger. «Die Leute sollen überrascht sein, sich amüsieren und von Zeit zu Zeit auch zum Nachdenken animiert werden.» Thematisch einschränken lässt sich Giger dabei nicht. «Satire darf in meinen Augen alles, Grenzen sollte es keine geben, denn Grenzen beschränken die Kreativität», betont er. «Klar sind gewisse Themen sensibel, wie Religion, Tod oder Sex. Ich denke aber, dass Humor ein gutes Mittel sein kann, auch heikle und schwere Themen anzugehen und zu verarbeiten.» Natürlich war aber auch Giger schon mit mehr oder weniger heftigen Reaktionen auf seine Cartoons konfrontiert. «Ich denke aber nicht, dass ich je zu weit gegangen bin», sagt er und lacht. «Im Gegensatz zu einigen meiner Berufskollegen, zum Beispiel in Frankreich, bin ich ein lieber Cartoonist.» Grundsätzlich greife er keine Leute persönlich mit seiner Arbeit an, sagt der Leuker. «Wenn ich Leute zeichne, sind es Personen des öffentlichen Lebens, die von den Medien profitieren und deshalb auch einmal mit Kritik umgehen können sollten.»

Vom Vatikan geadelt

Meistens seien die Reaktionen auf seine Arbeit aber durchwegs positiv, so Giger. So wurde sein Cartoon mit der Schweizer Garde im WM-Fieber gar vom Vatikan im Internet verbreitet. «Das war sicher ein schöner Moment», sagt der Leuker Cartoonist dazu bescheiden.

Martin Meul

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