Nachgefragt | Corinne Blatter Andenmatten
«Für meinen Vater lege ich die Hand ins Feuer»
Was sagt Corinne Blatter Andenmatten (53), die Tochter von Sepp Blatter, zum Rücktritt ihres Vaters? Und wie hat sie die mediale Schlammschlacht rund um die Wiederwahl ihres Vaters erlebt? Lesen Sie selbst.
Frau Blatter, wie geht es Ihnen knapp 24 Stunden nach dem offiziellen Rücktritt Ihres Vaters als Fifa-Präsident?
Ich bin ein bisschen müde, aber sonst geht es mir eigentlich recht gut. Ich habe nicht so viel geschlafen.
Weil Sie die Ereignisse der vergangenen Tage aufgewühlt haben?
Ja, die ganze Angelegenheit hat mich mitgenommen. Die Schlagzeilen und Geschichten der vergangenen Tage lassen mich nicht kalt.
Wann hat Ihr Vater Ihnen mitgeteilt, dass er als Fifa-Präsident zurücktritt?
Er hat mich morgens um 9.00 Uhr angerufen und mir mitgeteilt, dass er zurücktreten will.
Wie haben Sie reagiert?
Ich habe seinen Entscheid akzeptiert.
Wissen Sie, warum Ihr Vater nur vier Tage nach seiner Wiederwahl geht?
Er hat gesagt, dass er die Fifa und den Fussball schützen will – und auch seine Familie. Das ist der wahre Grund für seinen Rücktritt. Mein Vater hat in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass heute in 209 Ländern nach den Fifa-Regeln Fussball gespielt wird. Das ist sein Vermächtnis.
Spielt jetzt eine gewisse Erleichterung mit oder sind Sie enttäuscht von seinem Rücktrittsentscheid?
Im ersten Moment war ich einfach traurig, aber mittlerweile bin ich erleichtert.
Sie haben ihn schon vor vier Jahren dazu gedrängt, sein Präsidentenamt niederzulegen...
Ich habe ihn nicht dazu gedrängt, sondern ihm lediglich geraten, eine letzte Amtszeit anzuhängen.
Wie haben Sie die mediale Schlammschlacht um Ihren Vater in den letzten Tagen erlebt?
Es hat mich getroffen, was alles über ihn geredet und geschrieben wurde. Wir zwei haben ein sehr inniges Verhältnis und es hat mir wehgetan, was ich alles zu hören und lesen bekam. Ich kann nicht nachvollziehen, was die Medien bewegt, sich so auf seine Person einzuschiessen. Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis. Er stellt nun seinen Posten zur Verfügung und man soll in jetzt ganz einfach in Ruhe lassen.
Machen Sie sich Sorgen um seine Gesundheit?
Nein. Ich glaube, dass er jetzt eine gewisse Erleichterung spürt und sich freier fühlt. Das finde ich schön.
Werden Sie jetzt mehr Zeit mit Ihrem Vater verbringen?
Ich hoffe, dass wir uns mehr sehen.
Was bleibt Ihnen von Ihrem Vater als Fifa-Präsident in Erinnerung?
Für mich ist er ein riesengrosser Reformator. Die Ethikkommission hat ein 40-Punkte-Programm zusammengestellt und davon wurden inzwischen schon 37 Punkte realisiert. Ich hoffe, dass auch die fehlenden Punkte noch während seiner Amtszeit umgesetzt werden können.
Nach den Anschuldigungen gegen Ihren Vater sind Sie in die Offensive gegangen und haben erklärt: «Mein Vater ist nicht korrupt.»...
Dazu stehe ich auch heute noch. Zu 200 Prozent.
Was macht Sie da so sicher?
Weil ich ihn kenne. Ich kenne ihn nun schon seit 53 Jahren und mein Vater hat nicht den Charakter, um Korruption zu betreiben. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.
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Kommentare
Karmen Truffer - ↑7↓0
Tja ist doch normal: kein Kind wird seine Eltern als kriminell bezeichnen.
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Bernd - ↑5↓7
Mediale Schlammschlacht?
Der Opi ist korrupt bis in die Socken und ihr buckelt vor ihm und seiner Mischpoke.
Widerlich!
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Pfiffalter - ↑4↓3
PR für wass ?
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