Nachgefragt bei | Barbara Terpoorten, Schauspielerin

Einige Leute denken, dass ich auch privat so böse mit Männern umgehe

Barbara Terpoorten.
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Barbara Terpoorten.
Foto: Janin Guldner

Quelle: RZ 0

Die in Zürich lebende Briger Schauspielerin Barbara Terpoorten spielt in der Serie «Der Bestatter» die Polizistin Anna-Maria Giovanoli an der Seite von Mike Müller, der den Bestatter Luc Conrad verkörpert.

Die Serie hat gute Zuschauerzahlen. Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück?
Ich denke, alleine der Titel «Der Bestatter» zieht viele Zuschauer an. Viele Menschen haben Angst vor dem Tod. Wenn dann ein Bestatter kommt, so ist es ernst. Wenn bei uns in der Serie der Bestatter auftaucht, wird es entweder spannend oder humorvoll, manchmal sogar etwas «erotisch» und dieser lockere Umgang bringt uns bei so einem ernsten Thema zum Lachen.

Wird bald eine vierte Staffel produziert?
Ja. Wir drehen von Juni bis September sechs weitere Folgen.

Was ist das für ein Gefühl, eine Polizistin zu spielen, gehen Sie jetzt mit anderen Augen durchs Leben?
Ich kann nicht unbedingt behaupten, dass ich mit anderen Augen durchs Leben gehe. Ich spiele ja neben der Polizistin auch noch andere Rollen im Theater. Aber natürlich bin ich durch diese Rolle sensibilisiert worden und schaue der Polizei etwas anders auf die Finger. Ich habe durch meine Recherchen einen ziemlichen Respekt vor der Arbeit der Zürcher Stadtpolizei bekommen und musste feststellen, dass ich lieber eine Polizistin spiele als dass ich eine bin.

Werden Sie manchmal auf der Strasse als Kommissarin Anna-Maria Giovanoli angesprochen?
Es kam schon vor, aber meistens im Spass. Einige Leute regen sich aber auch darüber auf, wie ich so mit Luc umspringe. Sie denken, dass ich auch privat so böse mit Männern umgehe. Das stimmt natürlich nicht. Ich stehe zwar wie Giovanoli mit beiden Beinen im Leben, bin aber im sozialen Alltag sehr viel umgänglicher und familiärer. Vielleicht hätte das Giovanoli auch gerne, aber wie man aus dem Schluss von Staffel 3 ­ahnen kann, arbeitet sie daran…

Wie erleben Sie den Unterschied zwischen Filmproduktionen und Theater?
Im Theater hat man circa sechs Wochen Zeit zum Proben und spielt dann live vor Publikum. Beim Film produziert man erst alles im ruhigen Kämmerchen und vier Monate später wird es im Fernsehen ausgestrahlt. Manchmal gelingt einem beim Filmen eine Szene, welche man am nächsten Tag nicht mehr so spielen könnte und dann ist man froh, dass sie im Kasten ist. Beim Theater gibt es dafür ein ganz spezielles Gefühl zwischen Zuschauer und Spieler, wenn es gut läuft und das erfüllt einem mit einer tiefen Genugtuung. Beides ist ein Privileg und macht grossen Spass. Ich bin froh, dass ich beides ausführen darf. f

Frank O. Salzgeber

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