Kurzinterview | Isman Serifi
«Das Wichtigste ist der Respekt vor den Schweizer Gesetzen»
Isman Serifi | Präsident des Albanisch-Islamischen Kulturzentrums Oberwallis
Herr Serifi, gab es nach dem Terroranschlag in Paris Reaktionen gegenüber der islamischen Kultur im Oberwallis?
Bisher haben wir diesbezüglich kaum etwas wahrgenommen. Es gilt zu sagen, dass jeder, der regelmässig bei uns im Zentrum ist, die Anschläge verurteilt. Was passiert ist, ist jedoch schlecht für uns alle.
Wie meinen Sie das?
Im Oberwallis gibt es Leute, die sind überzeugt, dass Mitglieder unseres Zentrums solche Anschläge ausüben könnten. Denen kann ich nur sagen, dass ein solcher Anschlag im Wallis undenkbar ist.
Wir alle sind schockiert über das Attentat in Frankreich.
Leidet deswegen nun ihr Muslim-Image?
Ja, das denke ich schon. Wie die Schweizer, machen auch die Muslime nicht immer alles richtig. Wichtig ist jedoch, dass man die Leute mit ihrem Namen anspricht und sagt, wer sich wo unkorrekt verhalten hat. Es kann nicht sein, dass man stets alle in den selben Topf wirft, nur weil einer ein Querschläger ist.
Sie leben seit 35 Jahren im Wallis, sind integriert. Ihr Tipp an ihre Landesleute?
Das Wichtigste ist, dass wir sämtliche Schweizer Gesetze respektieren. Zudem arbeiten wir auch mit anderen Religionen zusammen, akzeptieren und respektieren deren Glauben. Das ist wichtig. Denn Offenheit bringt einen generell einen Schritt vorwärts.
Wann trifft man sich im Albanisch-Islamischen Kulturzentrum in Visp?
Fünfmal täglich trifft man sich zum Gebet, dann ist auch unser Imam stets hier. Am Freitagabend ist das Zentrum besonders gut gefüllt, ansonsten müssen manche aus Arbeitsgründen auch passen.
Simon Kalbermatten
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