Gampel/Zermatt | Wintershome spielt am Open Air Gampel

«Mit dem Auftritt in Gampel geht ein Traum in Erfüllung»

Die Gruppe Wintershome hat im April ihr erstes Album herausgegeben.
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Die Gruppe Wintershome hat im April ihr erstes Album herausgegeben.
Foto: Copyright Max Parovsky

Quelle: RZ 0

Mit ihrem ersten Album hat sich Wintershome nicht nur einen persönlichen Wunsch erfüllt, sondern setzt auch musikalische Akzente. Am Open Air Gampel wollen die jungen Musiker das Publikum begeistern.

In einer Woche spielen Sie mit Ihrer Band Wintershome am Open Air Gampel. Ist es für Sie einfacher oder schwieriger, vor heimischem Publikum aufzutreten?
Pirmin: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es einfacher ist, vor heimischem Publikum aufzutreten. Das hat vielleicht auch mit dem vertrauten Umfeld zu tun.
Maria: Bei unserem Konzert im Vernissage in Zermatt hatten wir sicher einen Heimbonus. Wie es in Gampel sein wird, ist schwer vorherzusagen. Aber wie Pirmin schon gesagt hat, wir freuen uns, in Gampel aufzutreten, und hoffen natürlich auf grosse Unterstützung und viel Publikum. Wir nehmen es, wie es kommt.

Sie waren schon als Besucher beim Open Air in Gampel dabei und jetzt plötzlich stehen Sie statt im Publikum auf der grossen Bühne. Haben Sie das geplant?
Pirmin: Nein, nicht wirklich. Das ging jetzt auf einmal sehr schnell mit den Festivals, und für uns ist es eine positive Überraschung, dass wir jetzt in Gampel auftreten können.
Maria: Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich mit Romaine (Cousine von Maria und Bandmitglied von Wintershome, Anm. d. Red.) einmal am Open Air in Gampel vor der Bühne gestanden bin und wir zueinander gesagt haben, dass es ein grosser Traum wäre, einmal in Gampel zu spielen. Und jetzt geht dieser Traum in Erfüllung. (lacht) Ich glaube, das realisieren wir erst dann, wenn wir in Gampel auf der Bühne stehen.

Sie haben das ganze Jahr über verschiedene Auftritte, erst vor vier Wochen waren Sie am Gurtenfestival dabei. Wie haben Sie diesen Auftritt in Erinnerung?
Pirmin: Der Auftritt am Gurten war bis jetzt mein persönliches Highlight. Nicht zuletzt deshalb, weil wir uns im Vorfeld in einem Bandcontest gegen andere Bands durchsetzen mussten. Das Gurtenfestival ist natürlich eine Riesenveranstaltung auf dem «Hubel». Es ist eine schöne Erinnerung.
Maria: Das Gurtenfestival hat eine sehr spezielle Atmosphäre. Bei unserem Auftritt am Nachmittag um zwei Uhr waren noch nicht so viele Leute vor der Bühne. Viele waren noch am Schlafen und andere haben auf dem Rasen gechillt. Aber je länger unser Konzert gedauert hat, umso mehr Stimmung ist aufgekommen. «Äs het eifach wirklich gfägt.»

Spielen Sie lieber auf der Bühne oder fühlen Sie sich im Studio wohler?
Pirmin: Wir fühlen uns in beiden Bereichen sehr wohl. Wir lieben das Aufnehmen und Tüfteln im Studio wie auch das live Performen auf der Bühne.
Maria: Wir haben viel Zeit im Studio verbracht, bevor wir unser Album herausgebracht haben. Es waren sehr anstrengende, intensive Tage. Jetzt freuen wir uns, unserem Publikum endlich unsere Songs zu spielen.

Maria Zurbriggen, die Band Wintershome ist eine Familienangelegenheit. Neben Ihnen spielen auch noch Ihr Bruder Pirmin, Cousine Romaine, Cousin Joel und Kollegin Rebecca in der Band mit. Haben Sie das musikalische Talent von Ihrem Vater oder Ihrer Mutter mitbekommen?
Ich glaube, das Talent kommt von beiden Seiten. Unsere Mama hat schon früh zusammen mit ihren Geschwistern im Restaurant gejodelt, während unser Papa sogar das Konservatorium angefangen und Trompete gespielt hat.
Pirmin: Was das Gesangliche angeht, hast du sicher mehr von der Mama mitbekommen.
Maria: Auch wenn die Schwestern von Papa viel im Chor mitgesungen haben.

Sie teilen sich nicht nur die Bühne, sondern quasi auch Tisch und Bett. Kommt es da manchmal auch zu Meinungsverschiedenheiten?
Pirmin: Selbstverständlich, das ist auch eine grosse Herausforderung. Nicht zuletzt deshalb, weil wir einander so gut kennen und dadurch auch sehr direkt und offen im Umgang miteinander sind. Das ist zwar ein Vorteil, kann aber auch nachteilig sein.

Sie haben in Seattle Ihr Debütalbum aufgenommen. Wie haben Sie die Arbeit mit Produzent Ryan Hadlock erlebt?
Maria: Es war ein sehr prägendes Erlebnis und ich denke viel an diese sechs Wochen zurück. Wir haben x-mal die Lieder durchgehört und gespielt und waren wochenlang in den gleichen vier Wänden. Es war zwar eine harte Arbeit, aber auch sehr interessant.
Pirmin: Als wir nach Seattle geflogen sind, hatten wir unsere Songs schon im Gepäck. Wir haben dann mit Ryan Hadlock die einzelnen Titel aufgenommen. Allerdings hat er nicht viel an unserer ursprünglichen Fassung verändert. Die Titel auf dem Album sind Wintershome pur. Das ist unser Stil und unsere Musik und wir sind auch sehr zufrieden mit dem Resultat.

Maria Zurbriggen, Sie sind Leadsängerin und Aushängeschild von Wintershome. Was gibt Ihnen die Musik?
Die Musik gibt und gab mir immer sehr viel. Als ich noch aktive Skirennläuferin war und einen schlechten Tag hatte, dann habe ich einfach gesungen. Ganz einfach darum, weil ich dadurch gedanklich abstellen konnte. Das gab mir eine gewisse Freiheit und Sicherheit. Mit der Band ist es genauso. Die Musik und der Gesang geben mir ein anderes Gefühl. Vor allem auf der Bühne.

Woher holen Sie Ihre Inspiration?
Unser Albumtitel «Around you I found you» verkörpert unser Schaffen. Die Natur, unsere Familien, alles was um uns herum passiert, inspiriert unser musikalisches Schaffen. Davon erzählen unsere Texte.

Sie fühlen sich auf den Skipisten genauso zu Hause wie auf der Bühne und mussten nach verletzungsbedingten Rückschlägen den Skisport an den Nagel hängen. Trauern Sie einer Skikarriere nach?
Das ist für mich abgehakt. Der Aktivsport war eine gute Zeit und hat mich auch mental weitergebracht. Nach meinen zwei Kreuzbandrissen und dem Meniskusschaden habe ich dem Skisport den Rücken gekehrt. Nicht zuletzt deshalb, weil es immer wieder viel Zeit für die Rehabilitation braucht. Das Positive ist, dass mir diese Vorfälle erst den Zugang zur Musik ermöglicht haben.

Pirmin Zurbriggen, auch Sie haben dem Skirennsport den Rücken gekehrt. Was machen Sie heute?
Ich bin im Hotel meiner Eltern tätig und werde demnächst ein Fernstudium anfangen.

Was gefällt Ihnen am musikalischen Schaffen?
Es ist für mich mittlerweile mehr als ein Hobby. Ich finde es interessant, unsere Ideen auf ein Stück Papier zu bringen und einen Text zu verfassen. Wenn man dann noch zusammen mit der Band dem Ganzen einen musikalischen Anstrich verpasst, finde ich das eine sehr spannende und kreative Arbeit.

Wie wichtig ist Ihnen die Meinung der Familie?
Pirmin: Wir sind froh für jeden Input und nehmen auch Kritik sehr ernst.
Maria: Unsere Familie kennt uns natürlich sehr gut und sie weiss, wie wir ticken. Darum bekommen wir auch viele Rückmeldungen auf unsere Musik. Aber schlussendlich müssen wir auf uns selber hören. Sonst kommen wir nicht weiter. Es braucht beides – Kritik und Lob.

Sie beide haben mit dem früheren Skirennfahrer Pirmin Zurbriggen auch einen berühmten Vater. Wie anstrengend ist es, immer wieder auf Ihren erfolgreichen Vater reduziert zu werden?
Pirmin: Wir sind damit aufgewachsen, dass wir einen berühmten Vater haben. Wir sind stolz darauf, was er geleistet hat, und stehen voll dahinter. Darum ist es auch nicht anstrengend, wenn wir auf ihn angesprochen werden. Was unsere Musik angeht, haben wir seine volle Unterstützung.
Maria: Als wir musikalisch unsere Sporen abverdient haben, wurden wir viel mit seiner Person konfrontiert. Aber es stört mich auch nicht weiter, wenn ich auf die Leistungen meines Vaters angesprochen werde. Je länger wir unser Ding durchziehen, umso mehr werden wir an unserer Musik gemessen. Wir leben und lieben die Musik.

Wo führen Sie Ihre musikalischen Pläne noch hin?
Pirmin: Vielleicht werden wir uns nach unserer Tournee zurückziehen und ein paar neue Songs schreiben. Aber wir nehmen es, wie es kommt. Wir probieren, die Freude zu behalten und das Beste herauszuholen.
Maria: In der Musik muss man immer dranbleiben. Momentan ist es wichtig, dass wir die Freude behalten und zeigen, was wir können. Es bringt nichts, sich ein Ziel zu setzen. Damit setzen wir uns unnötig unter Druck und dann fehlt die Inspiration zum Schreiben. Der richtige Weg wird sich zeigen.

Walter Bellwald

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Infos

Vorname Maria
Name Zurbriggen
Geburtsdatum 26. Mai 1994
Familie liiert
Beruf KV, Hotelfachschule Luzern
Funktion Sängerin Wintershome
Hobbies Musik, Laufen, Freunde
Vorname Pirmin
Name Zurbriggen
Geburtsdatum 6. Juli 1992
Familie ledig
Beruf Berufsmatura, Fernstudium
Funktion Gitarrist und Klavierspieler Wintershome
Hobbies Sport, Kino, Musik

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