Musik | Gommer will Durchbruch schaffen
«Mein Ziel sind Auftritte an elektronischen Musikfestivals»
Der «Klangpirat» - «Clangusar» - will seinen Anker lichten: Mit seinem Musikprojekt erfüllt sich der Gommer Pascal Seiler einen Herzenswunsch und hofft auf Grosses.
«Clangusar» ist ein Dance/House Projekt von DJ und Produzent Pascal Seiler aus Reckingen-Gluringen. Inspiriert von bekannten DJs wie David Guetta oder DJ Antoine und Avicii lanciert der 42-jährige gelernte Elektromonteur aus Reckingen-Gluringen seine erste Single mit dem Titel « Welcome to Wonderland (Tornero')». Die Dance-Hymne nimmt sich den Hit der italienischen Band «I Santo California» zugrunde. Bewusst, wie Clangusar im Gespräch mit 1815.ch erklärt.
Bereits mit 16 Jahren hat Seiler aufgelegt. «Wenn die Leute zu meinem Sound getanzt haben, fand ich das jeweils sehr faszinierend. Aber begonnen hat alles eigentlich im kleinen Rahmen an einem Klassenfest.» In späteren Jahren verliess ihn die DJ-Leidenschaft denn auch nie – es kamen Auftritte im Rothis in Steg oder auch in Zermatt hinzu; gebucht wird Seiler als DJ auch gerne an Hochzeiten, wo er jedoch eher Traditionelles auflegt. «Im Elektrobereich muss man sich eher zu den grösseren Städten hin orientieren, habe ich festgestellt. Im Wallis kommt der Sound nicht überall an.»
Dies ist auch der Grund, weshalb das Musikprojekt «Clangusar» in Zusammenarbeit mit dem Musiker Sam Gruber aus St. Niklaus lanciert worden ist. «Mein Ziel ist es, an elektronischen Musikfestivals aufzutreten. Und das Allergrösste für mich wäre ein Auftritt am Tomorowland in Belgien – einem der renommiertesten Festivals im Elektrodance-Music - also EDM-Bereich.» Doch der Weg dahin führt nur über den Release der eigenen Musik, wie Seiler betont. «Ich will den Schritt in die Hitparaden wagen und schaffen», gibt er zu verstehen.
«Clangusar» gibt es in Seilers Kopf seit zwei Jahren – den Willen, ein solches Projekt zu machen, hingegen seit 15 Jahren. Weil der Gommer nicht singen kann, war er auf Hilfe angewiesen, die er unter anderem in der talentierten, erst 15-jährigen Sängerin Chantal Bregy aus Steg gefunden hat. «DJs suchen sich gute Stimmen heraus sowie eine Idee, meine Stärke liegt beim Komponieren.»
Pascal Seiler muss sich bei seinem Projekt sowohl um die Produktion als auch das Marketing und Booking kümmern. «Eine One-Man-Show», die von der Leidenschaft einer Person lebt; auch wenn Freunde und Verwandte manchmal den Kopf schütteln.
Vermeiden will Pascal Seiler eines: Monotonie. «Viele Musiker begehen den Fehler, ihre Songs allesamt ähnlich klingen zu lassen, ob absichtlich oder nicht. Das will ich um jeden Preis vermeiden. Ich versuche, neue Wege in der Musik zu gehen; das kann natürlich teilweise gefährlich sein. Ich versuchte bei meiner Single mit zwei unterschiedlichen Liedern eine Harmonie zu erzeugen. Abwechslung macht es halt aus.»
Wichtig war dem 42-Jährigen auch, das entsprechende Musikvideo mit einer ernsten Thematik zu versehen, die er mit dem Videoproduktionsteam erarbeitete: «Es geht um zwei Menschen, denen das Schicksal nichts Gutes wollte. Ich gebe aber zu, dass ich persönlich nichts mit diesen Geschichten gemein habe. Mir geht es gut.» Eine professionelle Videoproduktion geht auch ins Geld – rund 15 000 Franken wurden für den Dreh im Beachcenter in Bern und an drei Drehorten in Zürich mit insgesamt 40 Personen am Set investiert. «Doch das war es mir wert.»
Wäre den die Walliser Kulisse kein geeigneter Drehort gewesen für Seiler und sein Team? Der DJ gibt sich nachdenklich: «Dance/Pop inmitten von Eringerkühen und Co. – wieso nicht? Ich bin aber nicht sicher, ob der Sound dazu auch wirklich passen würde.» Bleibt die Frage, was der verheiratete Gommer will: «Ich will den Leuten mit meiner Musik etwas bieten. Ich setze nicht ausschliesslich auf Synthesizer», erklärt Seiler. Er verwendet in «Welcome to Wonderland (Tornero)» Gitarren, Streicher sowie ein Klavier. Auch die Stimmen sind ihm sehr wichtig. «Ich bin immer auf der Suche nach aussergewöhnlichen Stimmen.»
Bis Ende Jahr will Clangusar sein erstes Album fertigstellen – er ist mitten im Songwriting. Dabei bedient er sich erneut an einem Welthit: «I was made for loving you» von Kiss, wie er erklärt. «Mit diesem Song möchte ich Rock und Elektro-Musik miteinander verschmelzen lassen.» Sich bei anderen berühmten Songs bedienen, hat einen guten Grund; der Wiedererkennungseffekt. «Bei altbekannten Liedern spricht man natürlich auch ein Publikum ausserhalb der EDM-Szene an.»
rul
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