Literatur | 21. Internationales Literaturfestival
Literaturen der Welt zu Gast in Leukerbad
35 Autorinnen und Autoren aus 15 Nationen und fünf Kontinenten bringen am ersten Juliwochenende Geschichten, Gedichte, Essays und Reportagen nach Leukerbad – in Lesungen und Gesprächen suchen sie nach Antworten auf die aktuellen Fragen unserer Welt.
Ein Schwerpunkt am diesjährigen Literaturfestival Leukerbad liegt auf den Genres Essay und Reportage, dort wo Literatur und Journalismus sich treffen. Lukas Bärfuss, Jonas Lüscher, Urs Mannhart, Pankaj Mishra, Adolf Muschg, Jan Philipp Reemtsma, Youssef Rakha, Daniel Schwartz und Eliot Weinberger eröffnen in diesem Jahr «Perspektiven», diskutieren und zeigen Hintergründe auf.
Mit dem als bedeutendsten Lyriker der arabischen Welt geltenden Adonis, der im englischsprachigen Raum höchst angesehenen Kanadierin Anne Carson, und den Schweizer, deutschen und österreichischen Lyrikern Zsuzsanna Gahse, Barbara Köhler, Dragica Rajčić, Raoul Schrott und Anja Utler wird das diesjährige Festival zum Gipfeltreffen internationaler Dichterinnen und Poeten. Das ZEBRA-Poetryfilmfestival wird zudem Positionen des internationalen Poesiefilms in Leukerbad zeigen.
Welchen Beitrag Literatur leisten kann, wenn es um die kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte und Gegenwart eines Landes geht, zeigen Bora Ćosić (Serbien), Dubravka Ugrešić (Kroatien), Zsófia Bán (Ungarn) und Julia Kissina (Ukraine) ebenso wie die beiden wichtigsten Vertreter der zeitgenössischen russischen Literatur Viktor Jerofejew und Vladimir Sorokin. Der neuseeländische Autor Lloyd Jones begibt sich ebenfalls auf eine literarische Spurensuche seines Landes und seiner Familie.
Neues aus Deutschland und Österreich
Drei vieldiskutierte neue Romane bringen Maxim Biller, Benedict Wells und Deborah Feldman, die US-Amerikanerin, die mittlerweile in Berlin lebt, mit ins Oberwallis. Und auch die drei österreichischen Autoren Karl-Markus Gauss, Sabine Gruber und Clemens J. Setz reisen mit Neuem im Gepäck in die Schweiz.
Der Schweizer Frédéric Pajak verschränkt in seinem Manifest Zeichnungen und Prosa zu einem berückenden Gesamtkunstwerk. Jérôme Ferrari bringt aus Frankreich seine Heisenberg-Geschichte mit, und Shumona Sinha wirft einen sarkastisch schonungslosen Blick auf die Asylpolitik.
Weltenbilder – Bilder, die Geschehnisse dokumentieren und Geschichten erzählen – bringt der Fotograf Daniel Schwartz mit nach Leukerbad. In seinen «Alexandergeschichten» ist er auf den Spuren Alexander des Grossen bis Afghanistan und Vietnam gereist. Einige der entstandenen Bilder wird er während des Festivals in der Galerie St. Laurent ausstellen.
Im Übersetzungskolloquium stellt sich heuer Monique Schwitter den Übersetzerinnen und Übersetzern. Das Kolloquium findet zum elften Mal statt und wird wieder in Zusammenarbeit mit dem Literarischen Colloquium Berlin und der Stiftung Schloss Leuk durchgeführt.
Wie schon im letzten Jahr eröffnen Walliser Jugendliche den Festivalzyklus mit einer Lesung aus ihrem Schulhausroman am 6. Juni in Brig. Und am Mittwoch vor dem Festival, 29. Juni, bringt Pedro Lenz zusammen mit Evelyn und Kristina Brunner ebenfalls in Brig bereits Festivalklänge auf die Bühne. Zeitgleich wird Maxim Biller sich und das Publikum im Literaturhaus Zürich auf Leukerbad einstimmen.
Am Donnerstag vor dem Festival können Festivalbesucher wieder zu Fuss ans Literaturfestival Leukerbad wandern: Die Wanderung von Sunnbüel (Kandersteg) nach Leukerbad wird literarisch begleitet von Pedro Lenz und Anita Siegfried.
pd/map
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