Headliner | Kodaline-Sänger Steve Garrigan rang mit seiner Stimme
Von Erkältung ausgebremst
Die sympathischen Jungs von Kodaline haben sich richtig auf ihren Auftritt auf der Zeltbühne am Zermatt Unplugged gefreut. Sie arbeiten aktuell auf Hochtouren an ihrem neuen Album und sagten deshalb gleich mehrere Konzerte ab – alle ausser jenes am Zermatt Unplugged. Doch nun machte ihnen eine Erkältung des Leadsängers einen Strich durch die Rechnung.
Um etwa zehn Minuten vor Neun betraten die vier Mitglieder der irischen Pop-Rock-Band Kodaline die Bühne des Unplugged-Zelts. Gitarrist Mark Prendergast, Schlagzeuger Vinny May, Bassist Jason Boland und Sänger Steve Garrigan. Letztgenannter fing sich in der Nacht vor dem Konzert eine heftige Erkältung ein. Wahrscheinlich wegen der Klimaanlage im Hotel, liess er im WB-Interview am Nachmittag noch durchblitzen. Doch man war guter Dinge, dass man das Konzert dennoch für alle Beteiligten zufriedenstellend würde über die Bühne bringen können. (das Interview lesen Sie in der WB-Mittwochsausgabe)
Bereits beim ersten Song war zu erahnen, dass Garrigan nicht an sein gewohntes Niveau herankommen würde. Der Kodaline-Leadsänger schlug sich jedoch wacker und wurde gesanglich – vielleicht etwas mehr als sonst – von seinen Bandkollegen unterstützt. Nach 20 Minuten war aber schon absehbar, dass er das stimmlich nicht durchhält. Er musste die Töne geradezu herauspressen. Bei den lauteren Passagen funktionierte das auch einigermassen. Bei den leisen Tönen versagte ihm jedoch immer öfters die Stimme. Und auch das Wechseln der Tonlage innerhalb eines Songs gestaltete sich mit fortschreitender Konzertdauer immer schwieriger.
Garrigan war klar anzumerken, dass ihm die Sache alles andere als recht war. Und das spürte auch das Publikum, das ihn das eine oder andere Mal klatschend unterstützte. Ein paar waren aber doch zu enttäuscht und verliessen das Zelt noch während des Konzerts. Die Verbliebenden – und das war die grosse Mehrheit – dankte der Band und allen voran Steve Garrigan den geleisteten Effort am Ende mit Standing Ovations. Er hoffe, er könne bald wiederkommen, sagte er zum Schluss. Das wäre zu wünschen. Die sympathischen Iren können es deutlich besser.
Zu einer Zugabe kam es diesmal nicht. Garrigan war nach «All I want» höchstwahrscheinlich froh, dass die Tortur endlich vorbei war.
mas
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