Bluesrock mit Fabian Anderhub
«Freue mich auf das Briger Kellertheater»
Fabian Anderhub, der kanadische Bluesrocker mit Schweizer Pass, überzeugt mit seinem neuesten Album. Diese Überzeugungskraft will er auch bei seinem Auftritt im Briger Kellertheater mit voller Wucht und Leidenschaft präsentieren.
Mit «The Rumors Are True» hat der 34-jährige Fabian Anderhub sein viertes Album innerhalb von fünf Jahren auf den Markt gebracht; eingängiger, ehrlicher Bluesrock prägen die 13 Songs. Sein Schaffen präsentiert der Kanadisch-schweizerische Künstler, der mit 19 Jahren seine Liebe zum Blues entdeckt hat, auch am 20. Februar in Brig.
1815.ch: Fabian Anderhub, was unterscheidet «The Rumours Are True» von früheren Alben?
Fabian Anderhub: Ich habe sicherlich dem Songwriting noch etwas mehr Gewicht verleihen wollen. Mein Ziel war es, dass die neueste Platte 'so live wie möglich' tönt. Die meisten Songs wurden denn auch live im Studio eingespielt. Das Album soll auch die gewisse Frische widerspiegeln, die wir auch bei unseren Auftritten rüberbringen wollen.
Wie es sich für einen Rock-Musiker gehört, gibt es auch keine 0815-Auftritte...
Ja, das stimmt, meine Bandmitglieder und ich haben gleich viel Spielraum für Spontan-Soli oder Improvisationen. Gerade diese Freiheiten machen die Auftritte jeweils spannend und anders. Und wir freuen uns, wenn unsere Musik gerade jene anspricht, die 'handgemachte Musik' mögen...
Ein Schweizer Künstler, der ausschliesslich Englisch singt: Ist denn Mundart kein Thema?
Ich habe mir ehrlicherweise noch nie darüber Gedanken darüber gemacht, den Bluesrock in einer anderen Sprache als Englisch zu singen.
Zwölf Jahre in Kanada zu leben, lädt zu Vergleichen ein: Gibt es einen Unterschied zwischen einem Auftritt auf kanadischer oder auf einer schweizerischen Bühne?
Das kanadische Publikum ist anders. Denen ist sowohl der Wochentag als auch die Uhrzeit eines Auftrittes egal - das Publikum geht immer ab. In der Schweiz geht es da etwas verhaltener vonstatten.
Auch in Deutschland haben wir einige Auftritte und versuchen, unseren Bekanntheitsgrad kontinuierlich zu steigern. Auch wenn Deutschland für Schweizer Künstler ein relativ hartes Pflaster ist, verbuchen wir immer mehr Besucher. Zudem verkaufen wir bei Konzerten in Deutschland viel mehr CDs als bei ähnlichen Auftritten in der Schweiz.
Seien wir ehrlich: Auch in der Schweiz ist der Markt mittlerweile sehr hart geworden, man spricht sogar davon, dass sich die Vielzahl von neuen und alten Künstler praktisch selber kannibalisiert...
Ich denke, dass jene Künstler, die hartnäckig bleiben, mit der Zeit auch Erfolge verbuchen werden...Ich gebe offen zu, dass ich absolut kein Fan von Castingsendungen bin - junge Musiker werden verheizt, deren Erfolgsaussichten sind auf lange Sicht gesehen doch eher gering. Es gibt aber auch Glücksfälle - etwa Stefanie Heinzmann.
Der harte Markt wird durch Streaming-Dienste noch verstärkt?
Ich halte nicht viel von Streaming-Diensten - doch wehren kann man sich kaum dagegen. Eines meiner Alben tauchte sogar bei einem russischen Streaming-Dienst auf; wie soll man da vorgehen? Keine Chance...! Für uns Musiker ist der Verdienst praktisch bei Null.
Deshalb will ich mich natürlich umso mehr auf unsere Auftritte konzentrieren, die gleichzeitig auch eine Art Absatzmarkt für unsere Platten sind.
Ein Auftritt ist auch in Brig vorgesehen. Wie ist der generelle Eindruck vom Kanton Wallis?
Bevor ich nach Kanada auswanderte, war ich in einem Schullager in Grächen, wo wir auch Zermatt besuchten. Das machte mir Eindruck - das Wallis ist wunderbar.
Ich erinnere mich auch gerne an unsere Auftritte im Oberwallis, das Publikum ist immer gut gelaunt - das macht Spass! Deshalb freue mich auch speziell auf unseren Auftritt im Kellertheater und hoffe, dass wir mit vielen tollen Leuten einen abwechslungsreichen Abend verbringen dürfen.
Am kommenden Samstag verlosen wir auf 1815.ch das neueste Album von Fabian Anderhub. Reinschauen lohnt sich!
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