Martinach | Ausstellung in der Mediathek Wallis
«Ein Kanton im Werden»
Vor 200 Jahren wurde das Wallis Teil der Schweiz. Wie hat sich dessen Identität seitdem entwickelt? Anhand ausgewählter Themen schildert die von der Berufsschule für zeitgenössische Kunst inszenierte Ausstellung einige Etappen, die den Kanton geprägt haben. Die Ausstellung kann vom 25. April bis 23. Dezember besucht werden.
Während des ganzen Jahres wird im Wallis das Jubiläum «200 Jahre Beitritt zur Eidgenossenschaft – 1815-2015» mit verschiedenen kulturellen, historischen, künstlerischen Projekten und speziellen Events begangen. Die Ausstellung «Valais composé – Ein Kanton im Werden» ist ein solches Projekt. Dieses ist aus den Überlegungen zum Sternprojekt «Valais*Wallis Digital» entstanden.
In diesem Rahmen haben die Mediathek Wallis und das Staatsarchiv des Kantons Wallis 200 prägende Ereignisse der jüngeren Kantonsgeschichte dokumentiert. Das von der Berufsschule für zeitgenössische Kunst (EPAC) illustrierte Kartenspiel, welches von der Migros an die Bevölkerung abgegeben wird, ist aus dieser Dokumentation hervorgegangen.
Fünf Hauptthemen
Da es unmöglich ist, in einer Ausstellung die Geschichte des Wallis vollständig zu dokumentieren, bietet «Valais composé – Ein Kanton im Werden» eine thematische Interpretation dieser Forschungen. Es hat sich eine allgemeine Fragestellung herauskristallisiert: Wie hat sich der Kanton entwickelt, verändert, angepasst? Welches sind die wichtigsten Herausforderungen, denen er sich seit 1815 stellen musste?
Die Ausstellung geht auf einige der grossen Etappen ein, welche die Walliser Identität geprägt haben. Zugleich zeigt diese viele verschiedene Facetten des Kantons. Fünf Hauptthemen stehen dabei im Zentrum: Beitritt zur Eidgenossenschaft, Geografie, Industrie, Tourismus und Migration. Diese zeichnen die wichtigsten Veränderungen nach, die der Kanton während der letzten 200 Jahre erlebt hat.
Zwei zeitgenössische Elemente
Zusätzlich werden die Elemente aus den Institutionen der Dienststelle für Kultur durch zwei zeitgenössische ergänzt: Die Berufsschule für zeitgenössische Kunst (EPAC), die erste Schule für Comic und Game Art in der Schweiz, hat die Inszenierung der Ausstellung besorgt. Die Illustrationen, die auf die verschiedenen Räume einstimmen oder diese ausstatten, wurden von den Studenten eigens für das Kartenspiel «Valais*Wallis Digital» geschaffen.
Da die Besucher auf dem gesamten Rundgang aufgefordert sind, die Beziehungen zwischen dem Wallis und der Schweiz sowie ihre eigene Beziehung zum Wallis zu hinterfragen und weil die behandelten Ereignisse Erinnerungen, Gedanken oder Fragen auslösen, steht am Ende ein Videoautomat zur Verfügung, in welchem die Besucher einen Kommentar aufzeichnen können und so zum Aufbau einer kollektiven Erinnerung beitragen. Die Aufzeichnungen werden auf der Austauschplattform des Forschungsinstituts IDIAP veröffentlicht, welche so eine Brücke zwischen Geschichte, Gemeinschaft und Technologie schlägt.
pd/map
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