Naters | Kulturfels in der Festung
Bilderausstellung von Pater Erdmann
Am Freitagabend findet im Kulturfels in der Festung Naters die Vernissage zur Bilderausstellung von Pater Paul Erdmann statt. Der Eintritt ist frei – es wird ein Apero offeriert. Die Ausstellung ist bis Ende Oktober jeden Samstagnachmittag zu sehen.
Der 1898 als jüngstes von 12 Geschwistern in Haan bei Düsseldorf geborene und 1929 zum Priester geweihte Paul Erdmann flüchtet 1940 vor der Gestapo der Nazis und gelangt in die Schweiz. Er flieht ins ihm bereits bekannte Wallis, wo ihm in Naters Alois Gertschen dank einer amtlichen Bescheinigung das Bleiben als Flüchtling ermöglicht.
Erdmann bleibt ein volles Jahrzehnt, das er mit Arbeit füllt: Als Seelsorger und als Lehrer trifft man ihn in Eggerberg, in Steg, in Gondo/Zwischbergen und in Blatten ob Naters.
1967 darf Pater Erdmann definitiv ins Wallis zurückkehren. Er wird Kaplan in Blatten – und kraxelt als 70-Jähriger aufs Dach der Kapelle Lüsgen, das er mit Schindeln deckt. 48 000 Mal, so errechnet der humorvolle Geistliche, schwingt er für diese Neubedachung den Hammer.
Gesundheitliche Probleme zwingen den 83-Jährigen 1981 sein geliebtes Blatten zu verlassen. Die letzten zehn Jahre seines Lebens verbringt Pater Erdmann in der Alterssiedlung «Sancta Maria» in Naters. Hier wirkt er seit 1981 als Hausgeistlicher. 1989 feiert der 91-Jährige sein diamantenes Priesterjubiläum – 60 Jahre Seelsorger. Am 18. Januar 1991 stirbt Pater Erdmann und wird in Naters beerdigt.
Aus dem Nachlass von Pater Erdmann werden 60 Fotografien aus Naters und Blatten in einer Ausstellung gezeigt. Die Bilder stammen aus den 1940er bis 1960er Jahren und haben dokumentarischen Wert. Die Vernissage beginnt um 19.00 Uhr, die Öffnungszeiten am Samstag sind jeweils von 14.00 bis 18.00 Uhr.
pd/map
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