Thema des Monats | Schlafapnoe
Besser leben dank Therapie
In der Schweiz leiden Schätzungen zufolge mehr als 150000 Menschen an Schlafapnoe. Bei ihnen setzt der Atem im Schlaf immer wieder aus. Sie erwachen kurz–oft bis zu mehreren Hundert Mal pro Nacht–ohne es bewusst wahrzunehmen.
Schnarchen, Atemaussetzer im Schlaf, Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen sind die häufigsten Symptome der Schlafapnoe. Jedoch äussert sich die Krankheit bei Männern und Frauen unterschiedlich. Der typische Schlafapnoe-Betroffene ist männlich, mittleren Alters und übergewichtig. Bei ihm tritt als leicht erkennbares Symptom meist lautes, unregelmässiges Schnarchen auf, unterbrochen von den typischen Atempausen. Diese Atem-Unregelmässigkeiten stören die Schlaftiefe und -qualität, was zu ausgeprägter Tagesmüdigkeit führt. Weitere Symptome sind nächtliches Schwitzen und erhöhter Blutdruck.
Frauen sind seltener als Männer von Schlafapnoe betroffen – und noch seltener wird die Erkrankung korrekt diagnostiziert. Dies liegt daran, dass die Symptome bei Frauen nicht unmittelbar auf Schlafapnoe hinweisen: Morgendliche Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Stimmungsschwankungen und Depressionen gehören dazu. Nächtliches Schnarchen und Atemaussetzer sind weniger häufig als bei Männern. Während einer Schwangerschaft allerdings besteht bei übergewichtigen Frauen ein erhöhtes Risiko für Schlafapnoe, ebenso nach der Menopause.
Die vermehrte Einschlaftendenz kann zu Sekundenschlaf führen, was insbesondere im Strassenverkehr verheerende, sogar tödliche Folgen haben kann. Besonders wichtig ist deshalb, dass die Teilnehmenden sich dieses Risikos bewusst sind und sich, falls angezeigt, ärztlich untersuchen lassen.
Neben der eingeschränkten Lebensqualität sind die Langzeitfolgen von Schlafapnoe nicht zu unterschätzen. Menschen mit unbehandelter schwerer Schlafapnoe haben ein dreimal höheres Risiko, innerhalb von zehn Jahren einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden als Gesunde.
Einfacher Online-Risikotest
Die Erfahrung zeigt, dass Symptome wie Atemaussetzer im Schlaf, Schnarchen und Tagesschläfrigkeit oft nicht ernst genommen werden. Nach wie vor wissen viele Betroffene nichts von ihrer Krankheit. Der Online-Risikotest der Lungenliga ist eine einfache, rasche und kostenlose Möglichkeit, das eigene Risiko zu ermitteln. Den Online-Test fin-det man unter www.lungen liga.ch/schlafapnoe-test.
Einfache und wirksame Behandlung
Schlafapnoe kann wirksam behandelt werden. Die häufigste Therapie ist die sogenannte CPAP-Therapie, bei der nachts eine Atemmaske Überdruck in die Atemwege leitet und sie dadurch offen hält. Bereits nach kurzer Zeit spüren viele Betroffene eine deutliche Verbesserung des Befindens, die Schläfrigkeit ist zurückgegangen. Auch Lebensstil-Anpassungen, wie zum Beispiel eine Gewichtsreduktion, sind für eine erfolgreiche Behandlung wichtig.
Immer mehr Studien belegen, dass die CPAP-Therapie nicht nur den Sekundenschlaf verhindert, sondern auch zuverlässig das Herz-Kreislauf-System schützt und sich positiv auf den Blutdruck auswirkt. Wer sich also tagsüber ständig müde fühlt und in der Nacht Atemaussetzer hat, sollte dies unbedingt ärztlich abklären lassen.
Quelle: www.lungenliga.ch
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