Der "WB" wagt einen exklusiven Blick in vier Oberwalliser Bandgemächer.
Aufzeichnungen aus dem Bandlokal - Teil 4: Crowd Under Pressure
Oberwallis | Es ist das zweite zuhause aller Musiker und eine ganz eigene Welt: das Bandlokal. Hier wird an Songs getüftelt, Ideen werden weitergesponnen oder verworfen, es wird getrunken, geraucht und natürlich viel musiziert. Von Samstag bis Dienstag präsentieren wir jeden Tag eine neue Probestätte. Heute: «Crowd Under Pressure»
Bestimmt sassen Sie auch schon gemütlich im Kinosessel im Astoria in Visp, sahen den Filmstars auf der Leinwand zu und lauschten dabei irgendeinem Soundtrack - wahrscheinlich von Hans Zimmer. Nun, das mag ja alles schön und gut sein, doch die wahre Musik spielt nur einige Meter unter ihren Füssen. Im Bandlokal der Alternativ Rock/Alternative Metal Band «Crowd Under Pressure».
112 Quadratmeter zum Rocken
Hier probt die Band seit ihrer Gründing im Jahr 2012. Der Proberaum umfasst insgesamt 112 Quadratmeter und ist in zwei Räume aufgeteilt. Im ersten Raum stehen unter andremdrei Sofas, ein Fernseher und ein Kühlschrank. Hier wird relaxed, geredet, etwas getrunken oder an der Konsole gezockt. Im zweiten Raum befinden sich die Instrumente. Sobald die Band in diesem Raum ist, wird eifrig an neuen oder bestehenden Songs getüftelt. Mit ihrem Probelokal sind die fünf denn auch mehr als zufrieden. «Dass wir so viel Platz haben ist natürlich genial. Ein weiterer Vorteil ist der zentrale Standort mitten in Visp», sagt Sänger Martin Berchtold dazu. Da sich der Raum direkt unter dem Kinosaal befindet, müsse man sich aber natürlich an gewisse Weisungen halten. So sei proben während einer Filmvorstellung natürlich tabu.
Optimale Akustik
Um die Probezeit optimal nutzen zu können, nimmt die Band mit einem 16-Kanal Recordingsystem alles auf, was im Lokal gespielt wird. «So konnten wir schon mehrere Jahre alte Aufnahmen plötzlich für einen neuen Song nutzen», erläutert Schlagzeuger Damian Lengacher. Zusätzlich zu einem speziellen Bühnenstoff an der Wand wurde mit mehreren selbstgebauten, frei schwingenden Platten dafür gesorgt, dass die Akustik im Raum optimal ist. Insgesamt stecken laut der Band gut 50’000 Franken an Equipment (Instrumente, technische Ausstattung etc.) im Lokal. «Wir wollen das Ganze so professionell wie möglich aufziehen und da spielt das eigene Bandlokal natürlich eine wichtige Rolle», erklärt Lengacher. Auch der erste Videoclip zur Single «Keep away» wurde zum Teil im eigenen Bandlokal gedreht. In einer Szene verschafft sich der Sänger seinen Weg durch die Fans um gemeinsam mit der Band den Song zu performen. «Das war der Hammer! Viele Freunde und Kollegen haben uns als Statisten beim Dreh geholfen und sind voll abgegangen», erinnert sich Berchtold.
Es gibt nun also einen weiteren Grund im Kino leise zu sein; immerhin tüfteln wenige Meter unter Ihnen ein paar junge Herren an neuen Songs, die Sie einüben, sobald Sie das Kino verlassen haben.
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