Musik | Der "WB" wagt einen exklusiven Blick in vier Oberwalliser Bandgemächer
Aufzeichnungen aus dem Bandlokal - Teil 3: Child of Pain
Oberwallis | Es ist das zweite zuhause aller Musiker und eine ganz eigene Welt: das Bandlokal. Hier wird an Songs getüftelt, Ideen werden weitergesponnen oder verworfen, es wird getrunken, geraucht und natürlich viel musiziert. Von Samstag bis Dienstag präsentieren wir jeden Tag eine neue Probestätte. Heute: «Child of Pain»
Wenn in Oberwald die Bergspitzen wackeln, die Bäume ihre Blätter wild schütteln und sogar der Wolf, der irgendwo dort oben herumschleichen soll, einen Moment lang nicht mehr an saftige Schafe denkt; dann sind wahrscheinlich die fünf Jungs von «Child of Pain» in ihrem Proberaum und machen gemeinsam Lärm. Irgendwo zwischen Death Metal und Hardcore spielt die Truppe englischsprachige Songs, die den Lautstärkeregler wie von selbst an seine Grenzen zu bringen scheinen. Der Proberaum in denen diese Lieder entstehen, passt zu der Band wie lange Haare zu Metal.
Selbst ist die Band
Seit ihrer Gründung probt die Band im Dachstock eines früheren Militär-Rossstalls in Oberwald. Das Haus liegt am Anfang eines Waldes und ist daher abgeschieden. «Das ist für uns natürlich optimal. So können wir hier eigentlich zu jeder Zeit proben, ohne dass es Reklamationen gibt», führt Vinzenz Kreuzer, Gitarrist der Band aus.
Bis der Raum zu einem echten Bandlokal wurde, gab es einiges zu tun. «Wir haben etwa 10 Tage am Lokal gearbeitet, bevor wir mit dem Musikmachen loslegen konnten. Passenderweise haben wir einen Schreiner und einen Zimmermann in der Band, so konnten wir das Ganze schnell und einfach selber angehen», erläutert Kreuzer. Grundsätzlich sind die fünf mit ihrem Bandraum auch rundum zufrieden. Einen Wehrmutstropfen gibt es aber: «Es gibt noch einen Teil hier im Dachstock, der als Archiv dient. Natürlich wäre es genial, wenn wir es schaffen würden, diesen Teil ebenfalls noch für uns zu gewinnen. Bisher waren unsere Bemühungen aber erfolglos», führt Sänger Matthias Lauber aus. Dazu kommt, dass der Bandraum im Winter nicht immer ganz einfach zu erreichen ist. In der kalten Jahreszeit waten die fünf daher erst einmal durch Tiefschnee, bevor sie mit dem Musizieren beginnen können.
Keine Probleme in der Heimat
Man möchte meinen als Metalband in einem kleinen Gommer Dorf hätte man vielleicht einen schweren Stand; dies scheint aber nicht der Fall zu sein. «Da wir alle aus der Gegend sind und jeder hier jeden kennt, hat hier niemand ein Problem mit uns oder unserer Musik. Einmal fragte eine Mutter uns sogar, ob sie vielleicht ein neues Shirt von uns haben könnte für ihren Sohn, da das Alte bereits ganz verwaschen sei», erzählt Sänger Matthias Lauber schmunzelnd.
Wenn es im Goms einen Wolf gibt, dann schüttelt er sein Fell bestimmt zu den Klängen dieser fünf Metalheads.
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S.B. - ↑0↓0
Geili Siechä!
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