Musik | Der "WB" wagt einen exklusiven Blick in vier Oberwalliser Bangemächer
Aufzeichnungen aus dem Bandlokal - Teil 2: Scutluck
Oberwallis | Es ist das zweite zuhause aller Musiker und eine ganz eigene Welt: das Bandlokal. Hier wird an Songs getüftelt, Ideen werden weitergesponnen oder verworfen, es wird getrunken, geraucht und natürlich viel musiziert. Von Samstag bis Dienstag präsentieren wir jeden Tag eine neue Probestätte. Heute: «Scutluck»
Ska ist Musik für den Sommer. Das soll nicht heissen, dass man im Winter keinen Ska hören kann aber wenn es draussen schön warm und das Bier schön kalt ist, macht der Mix aus fetzigen Gitarren- und fröhlichen Bläserklängen halt doch am meisten Spass. Dass diese gut gelaunten Songs in einem an sich typsich tristen Zivilschutzkeller geboren werden, überrascht da anfänglich ein wenig. Doch es zeigt sich, dass eine motivierte und engagierte Truppe auch aus einem Bunker eine Musikoase erschaffen kann.
Als die Band den Raum vor etwa zwei Jahren übernommen hat, sei auf den ersten Blick klar gewesen, dass es hier einiges zu tun geben würde. Zuvor war das Lokal längere Zeit nicht benutzt worden. Leer gestanden habe es aber keineswegs. «Der Raum war voll mit allerlei Material. Es dauerte etwa drei Wochen bis wir den Raum so umgebaut hatten, dass wir darin proben konnten», sagt Peter Steffen, Sänger, Gitarrist und Texter der Band dazu. Unter anderem habe man die Styroporplatten am Boden entfernt, einen neuer Teppich verlegt, Isolation und Kabel erneuert, eine Wand leicht verschoben und eine neue Tür eingebaut.
Skanken im Zivilschutzbunker
Das Lokal ist in zwei Räume geteilt. Im Eingangsbereich steht ein grosses Sofa. Hier wird geredet, relaxed und ab und zu ein Bier getrunken. In einem Regieraum steht zudem ein PC mit dem die Proben aufgenommen werden können und ein Drucker. Im zweiten Raum wird musiziert. Er befindet sich hinter einer speziell isolierten Wand, deren oberer Teil aus Glas besteht. Meistens trifft sich die Band einmal in der Woche um zu proben. Steffen erklärt: «Bei acht Leuten ist das natürlich nicht immer einfach, aber wir organisieren uns einfach früh genug damit alles klappt.»
Zweites Album in Vorbereitung
Da der Bunker im Besitz der Gemeinde ist, muss sich die Band an gewisse Auflagen halten. Posaunist Stefan Salzgeber erläutert: «Einmal im Monat wird kontrolliert ob alles ordentlich ist. Das ist auch völlig in Ordnung und gehört sich für eine Zivilschutzanlage so» . Entsprechend glücklich sind die Jungs und Mädels über ihr zweites zuhause. Kein Wunder, denn grossräumige Bandlokale sind im Oberwallis heiss begehrt. Aktuell arbeitet die Band an Songs für ihr zweites Album, das im Herbst erscheinen soll. Zudem wurde vor einigen Wochen ein Videoclip für die erste Single gedreht. Ein paar Sequenzen davon wurden im Bandlokal aufgenommen.
Nun wissen Sie also wo die zukünftigen Walliser Sommerhits herkommen.
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