Musik | GV der Allgemeinen Musikschule Oberwallis
Wehren gegen Sparmassnahmen
Die Allgemeine Musikschule Oberwallis (AMO) will sich gegen die Kürzung von Subventionen durch den Kanton zur Wehr setzen. Das kündigte Präsident Philipp Matthias Bregy an der GV vom Samstagmorgen im Zeughaus Kultur an.
«Wir sind mehr als eine kulturelle Institution, die laut Staatsrat unter den Sparhammer kommen soll», sagte Bregy vor den GV-Teilnehmern. Die AMO habe auch einen erzieherischen und bildenden Auftrag. An dem dürfe nicht gespart werden. Konkret soll das Budget für die AMO ab 2017 um 480 000 Franken jährlich gekürzt werden. Das könne die Schule schlichtweg nicht verkraften, denn sie habe sich inzwischen finanziell fit gemacht, will heissen, es gebe ohne Leistungsabbau kein Einsparpotenzial mehr.
Projekte anbieten
Die AMO will ihr Angebot im Gegenteil ausweiten, etwa im Erwachsenenunterricht. Aber auch bei den ganz Jungen ist ein neues Angebot geplant. Schon fünfjährige werden künftig mit der Tigerklarinette in die Musik eingeführt. Laut Schulleiter Amadé Schnyder ist es Aufgabe der AMO, sich stetig weiterzuentwickeln und mit den Bedürfnissen der Zeit mitzugehen. Dazu gehören auch diverse neue Projekte wie «step bei step»in Naters oder «Start with Music» in Brig. Nur so wird man die Schülerzahlen einigermassen stabilisieren können. Diese entwickelten sich in den letzten Jahren von 2175 auf 1777 zurück.
Finanziell geht es der Schule noch gut. Im vergangenen Jahr wurde bei einem Umsatz von 3,8 Millionen Franken ein Gewinn von 39 000 Franken erwirtschaftet. Dafür sind aber die Beiträge des Kantons von 1,25 Millionen Franken ebenso notwendig die die 250 000 Franken von der Loterie Romande.
Im Anschluss an die GV wurde im Zeughaus Kultur ein ein Musikparcours angeboten, passend ergänzt mit entsprechenden Konzerten.
Mehr über die AMO-GV lesen Sie im «Walliser Boten» vom 4. April 2016.
tr
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Kommentare
Quincy - ↑6↓4
Es ist doch immer dieselbe Leier. Zuerst reisen uns die Politiker und Politikerinnen im Grössenwahn knüppeldick in die Schulden und wenn sie dann irgendwann mal eben doch sparen müssen, dann trifft immer zuerst die Kultur, denn da tut's ja angeblich am wenigsten weh! Und dann gibt's da sofort auch solche, die applaudieren und meinen, das sei nur recht so. Dabei ist es ein weiterer grosser Blödsinn, welche unserer schon heute zunehmend einfältiger und trostloser werdenden Gesellschaft blüht. Der AMO (und wohl auch anderen Musikschulen den Geldhahn abzudrehen wird nur dazu führen, dass noch weniger arme (v.a. einheimische) Eltern ihren Kindern ein sinnvolles und wirklich lebensschuldendes Hobby und den Aufbau eines lebenslang tragfähigen sozialen Netzwerkes ermöglichen können. Auch ist es ein weiterer Kahlschlag mit der Axt gegen das im Oberwallis zum Glück noch einigermassen florierende Blas-, Chor- und Orchestermusikwesen, welches diesen Kantonsteil so stark prägt und immer wieder (auch international) als Visitenkarte in bestem Licht erscheinen lässt. Aber, liebe Politikerinnen und Politiker, nur zu. Spart eure Kultur ruhig zu Tode. Und wenn ihr wissen wollt, was dann passiert, dann kommt mal eine Zeitlang in die Stadt Bern u.U. und schaut euch selber an, was passiert, wenn die (links-grüne) Politik althergebrachte Sozialwerke (denn das sind die vielen Musikvereine und Chöre nämlich auch!) systematisch kaputt macht. In diesem Sinne: Vielen Dank im Voraus für ihre Sparwut!
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omo - ↑12↓3
so ist er nun mal, der cvp-bregy! sparen ja, aber nur bei den andern und nur nicht bei sich selbst! wenn der staat schon grosse sparübungen durchziehen will, sollten auch alle gleichermassen daran beteiligt werden!
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Peter Eyer - ↑21↓8
Und wieder wehrt man sich gegen Sparmassnahemn, die man selbt vehement fordert.
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