Musik | Zum 45. Jubiläum des Leuker Kinderdorfs
Zwischen Melancholie und Ekstase
Die zwölfköpfige Berner Band «Traktorkestar» spielt herzzerreissenden Balkan Brass. Bandleader Balthasar Streit spricht im WB-Interview über seine Faszination zur Musik mit serbischem Ursprung.
Laut wie ein Traktor und melodiös wie ein Orchester. In Verbindung ergibt das die Band «Traktorkestar», die seit fast zehn Jahren ihr Publikum in ekstatische Zustände versetzt. Der Trompeter und «Tätschmeischter» der Band Balthasar Streit reiste als 18-jähriger an das legendäre Blasmusik-Festival im serbischen Guča. Seither liessen ihn die pumpenden Beats des Balkan Brass nicht mehr los. Zurück in seiner Heimat versammelte er elf Kollegen rund um sich. Seither haben die studierten Jazz-Schüler mehrere Alben produziert und über 400 Konzerte gespielt.
In den letzten Jahren hat sich im Schaffensprozess der Band eine Eigendynamik entwickelt und immer mehr Schweizer Elemente mixen sich unter die Balkan Musik: «Die einzige Konstante ist die Besetzung, die ist immer noch traditionell wie in einer serbischen Blaskapelle. Die Energie und die Tanzmusik soll bleiben. Melodisch und rhythmisch haben wir uns davon emanzipiert» sagt Streit im Interview. Sie wollen sich zwar nicht auf Biegen und Brechen an aktuelle Musik anpassen, der Einfluss des Zeitgeistes spiele aber eine grosse Rolle. Besonders mit der Single-Auskopplung «Lost Boy & Suicide Girl» aus dem aktuellen Album ist ihnen durch weniger Balkan und mehr Pop ein Novum gelungen: Der Song hat neben unglaublichem Suchtpotential auch seinen festen Platz in den Radio-Playlists gefunden.
Am Samstag spielt «Traktorkestar» um 20.00 Uhr am Kinderdorffest in Leuk.
Das Interview mit Balthasar Streit können Sie im «Walliser Boten» vom 2. Juni 2017 lesen.
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