Tourismus | Bellwald Sportbahnen AG mit erfreulichem Geschäftsjahr
Zurück in der Erfolgsspur
Bellwald | Nachdem die Bellwald Sportbahnen AG mehrere Jahre in Folge einen Verlust eingefahren hat, kehrt die Bahn mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/2018 zurück in die Gewinn zone. Die Massnahmen der Verantwortlichen zeigen Wirkung. Noch ist aber nicht alle Gefahr gebannt.
Für David Wyssen, Geschäftsführer der Bellwald Sportbahnen AG, war die Generalversammlung ein wahrhaft erfreuliches Ereignis. Seit 2013 lenkt er die Geschicke der Sportbahnen. Am späten Samstagvormittag durfte er den Aktionären nun erstmals schwarze Zahlen präsentieren. Das Bergbahnunternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2017/2018 einen Gewinn von knapp 100 000 Franken. Ein Jahr davor wies man noch einen Verlust von gut 180 000 Franken aus.
Winterabhängigkeit reduziert
Nicht nur für Wyssen, auch für die Mitglieder des Verwaltungsrats sind die Zahlen die Bestätigung, dass man in der schwierigen Phase die richtigen Massnahmen umgesetzt hat. Dabei gelang es, das enorme Klumpenrisiko des Wintergeschäfts zu reduzieren. Inzwischen werden über 14 Prozent des Jahresumsatzes im Sommer generiert. In der Saison 2015/2016 lag der Anteil gerade mal bei sechs Prozent. Inzwischen trägt der Angebotsausbau im Mountainbike- und Trottinett-Bereich jedoch Früchte.
Massgebend dazu beigetragen hat auch der neue Sommerbetrieb, der für Besitzer einer Bellwald Card gratis ist. Das sorgte für einen 32-prozentigen Anstieg der Gästefrequenzen. Abgegolten werden die erbrachten Leistungen mit 220 000 Franken aus dem Kurtaxen-Topf. Der Verkehrsertrag stieg im Sommer 2017 um 70 Prozent auf gesamthaft 373 000 Franken. Die Bedeutung des Sommergeschäfts könnte in Zukunft gar noch zunehmen: «Die Zahlen konnten im Sommer 2018 erneut gesteigert werden», so Wyssen. Um Mindererträge im Winter kompensieren zu können, müssten die Anstrengungen im Sommertourismus zwingend fortgesetzt werden.
Zudem würden sich die über 80 Sparmassnahmen, die der Verwaltungsrat vor rund vier Jahren verabschiedet hat, klar bemerkbar machen.
Wiederholbares
Winterergebnis
Das Wintergeschäft ist nach wie vor entscheidend. In der kalten Jahreszeit konnte der Verkehrsertrag in der Saison 2017/2018 um 7,6 Prozent auf über 2,1 Millionen gesteigert werden. Nach mehreren schneearmen Wintern fiel für einmal Schnee ohne Ende. Die Zahl der Ersteintritte stieg um neun Prozent. Aufgrund der vielen Wochenenden mit schlechtem Wetter und der Betriebseinstellung während der Stürme in der Neujahrswoche konnten die Bahnen an mehreren Tagen jedoch überhaupt keinen Umsatz generieren. «Wir hatten einen ansprechenden, aber keinen bombastischen Winter», urteilt Wyssen. Der grosse Vorteil: Falls nicht wieder ein völlig schneearmer Winter folgt, dürfte das Ergebnis für die Bahnen zu wiederholen sein.
Damit die Sportbahnen ihre Schneesicherheit in den nächsten Jahren weiter verbessern können, stehen für die nächsten Jahre Investitionen in die Beschneiungsanlage an, so Verwaltungsratspräsident Andreas Wyden.
Nicht ganz über dem Hügel
Trotz der erfreulichen Zahlen sind die Bahnen noch nicht ganz über dem Hügel: Aufgrund des Neubaus der oberen Seilbahnsektion und der schweren Winter haben die Sportbahnen seit Jahren mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen. In den nächsten zwölf Monaten werden erneut kurzfristige Verbindlichkeiten in der Höhe von etwa 930 000 Franken zur Rückzahlung fällig sein. Bei einem durchschnittlichen Geschäftsverlauf 2018/2019 sei die Liquidität sichergestellt, sagt Wyden. Im Idealfall wird das Bergbahnunternehmen ab dem kommenden Winter wieder Reserven für die Zukunft aufbauen können. Schliesslich könnte im Fall einer allfälligen Seilbahnverbindung Fiesch–Bellwald (der WB berichtete am Mittwoch, 24. Oktober) auch die untere, etwas veraltete Sektion in den nächsten Jahren vor dem Ersatz stehen.mas
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