Gesellschaft | Podiumsgespräch eröffnet die Delegiertenversammlung von Procap
«Wünsche mir eine offenere Gesellschaft»
In der Simplonhalle fand heute Nachmittag die Podiumsdiskussion zum Thema: «Wie ermöglichen wir die Existenzsicherung für Menschen mit Behinderungen?» im Rahmen der Procap-DV statt.
Bernd Zumoberhaus lebt seit seiner Kindheit mit spinaler Muskelatrophie. Dabei handelt es sich um eine seltene Art von Muskelschwund, die bei nur rund einem von 10'000 Neugeborenen auftritt. Auch mit seiner Behinderung hat Zumoberhaus Arbeit gefunden, «selbst, wenn es nicht ganz einfach war». Dennoch wird er täglich mit Hindernissen konfrontiert: «Es muss behindertengerecht gebaut werden», sagte er. Dazu müsse die Kostenübernahme bei baulichen Massnahmen ebenso gewährleistet werden wie beispielsweise die Finanzierung von notwendigen Hilfsmitteln.
Um die Frage nach der Ermöglichung der finanziellen und gesellschaftlichen Existenz von Menschen mit Behinderung ging es am Podiumsgespräch, das im Rahmen der Delegiertenversammlung von Procap Schweiz in der Briger Simplonhalle durchgeführt wurde. Anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums von Procap Oberwallis richtet die lokale Sektion dieses Wochenende die Delegiertenversammlung des Dachverbands in Brig aus.
Nebst Bernd Zumoberhaus, der Mitglied bei Procap ist, waren Ständerat Beat Rieder, Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten und Alex Fischer, Leiter Sozialpolitik bei Procap Schweiz am Podiumsgespräch anwesend. Nebst der finanziellen Unterstützung ging es aber auch um die Rolle der Gesellschaft zur Inklusion von Menschen mit einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung. Zumoberhaus wünschte sich bei einen offeneren Umgang der Gesellschaft: «Man kann mich ruhig auch auf meine Behinderung ansprechen», sagte er, «nur vielleicht nicht gerade, um das Gespräch zu eröffnen.»
Mehr zur Podiumsdiskussion von Procap Oberwallis, in welcher es neben den finanziellen Aspekten und der gesellschaftlichen Inklusion von Menschen mit Behinderung auch um die psychische Gesundheit der Walliser Jugendlichen ging, lesen Sie im Walliser Bote vom Montag, 17. Juni 2019.
awo
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