Chauffeur des Unfallwagens aus Spitalpflege entlassen
Zisternenwagen endlich abgeschleppt
Am Freitagnachmittag haben spezialisierte Firmen die ausgebrannte und stinkende Zisterne beim A9-Werkhof abtransportiert. Der Entscheid, wie das Biotop saniert werden soll, wird in der übernächsten Woche fallen.
Die Fahrerkabine sowie die Zisterne des verunfallten Chemietransporter sind am Freitagnachmittag zur Alteisenverwertung bei Schriber & Schmid in Gamsen zur Entsorgung gebracht worden. «Das Fahrzeug wird von uns in der kommenden Woche zerlegt und an unsere Abnehmer weitertransportiert», sagt Renato Zeiter, Betriebsleiter bei Schriber & Schmid, gegenüber 1815.ch.
Den Transport bewerkstelligten Mitarbeiter der Firmen Zerzuben AG in Visp und der Clausen Kran AG in Brig-Glis. Mittels Autokran der Clausen Kran AG wurde das Wrack des ausgebrannten Aceton-Lasters auf einen Sattelschlepper gehievt und abtransportiert. Allein die übel riechende Zisterne brachte dabei 3,8 Tonnen auf die Waage.
Laut Iwan Zerzuben, Geschäftsführer der Zerzuben AG, verzögerte sich die Entsorgung des Zisternenwagens deshalb, weil die nötigen Unterlagen fehlten. «Da die Entsorgung im Wallis und nicht im Ausland erfolgt, mussten die Zollpapiere und Fahrzeugausweise, die im Wagen verbrannt sind, nachgeliefert werden.» Gleichzeitig konnte die Firma Vecchi Zironi glaubhaft versichern, für die entstehenden Kosten aufzukommen.
Sanierungsfrage für Biotop offen
Auf Anfrage von 1815.ch erklärt auch Frédéric Gasser, Mediensprecher beim ASTRA, dass durch die italienische Lastwagenfirma inzwischen eine Bezahlung für die Entsorgung eingegangen ist. «Meines Wissens konnte die Firma belegen, dass Geld über die Bank an die Zerzuben AG überweisen wird.» Er betont weiter, dass beim Tümpel selbst durch eine erste Intervention unmittelbar nach dem Unfall alle nötigen Sofortmassnahmen zur Neutralisierung des Tümpels ergriffen wurden.
«Dabei hat man bereits einen Teil des verschmutzten Wassers weggenommen und mit Bahnwagen abtransportiert.» Die kantonale Umweltabteilung mache nun zusätzliche Analysen, um mehr Informationen zur Kontamination des Unfallsbereichs zu erhalten. Zudem wurden durch das ASTRA spezialisierte Firmen beauftragt, bis nächste Woche konkrete Sanierungsmassnahmen auszuarbeiten. Übernächste Woche werde man entscheiden, welches Verfahren angewendet werden soll. «Wir wollen nicht einfach etwas anfangen und dabei vielleicht weiteren Schaden anrichten. Das wäre zu gefährlich.»
Chauffeur wieder in Italien
Laut dem Oberwalliser Oberstaatsanwalt Rinaldo Arnold, der die Untersuchungen zur Unfallursache in Gamsen leitet, haben die Experten das Fahrgestell des Unglückslasters schon in der vergangenen Woche in den Werkstätten der Zerzuben AG in Visp untersucht. «Der abschliessende Bericht liegt noch nicht vor.» Er rechnet damit, dass dieser erst in einigen Wochen geliefert wird. Ein abschliessendes Untersuchungsergebnis werde deshalb noch einige Wochen in Anspruch nehmen.
Der Chauffeur des Unfallwagens ist in der Zwischenzeit aus der Spitalpflege in Bern entlassen worden und zurück nach Italien gereist. «Ihm geht es den Umständen entsprechend gut. Die Laborresultate zu den Alkohol- und Drogentests stehen allerdings noch aus», sagt Arnold. Zu einer Einvernahme durch die Staatsanwaltschaft Oberwallis wird der 46-jährige Senegalese jedoch in der kommenden Woche wieder ins Wallis reisen müssen...
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