Die siebte Ausgabe ist Geschichte
Zermatt Unplugged zieht positive Bilanz
Die Macher des Zermatt Unplugged Festivals sind durchwegs zufrieden mit der siebten Ausgabe und erwarten eine ausgeglichene Erfolgsrechnung. Mit 26'000 Besucher verzeichnete der Musik-Event am Matterhorn eine Auslastung von 97 Prozent.
Im siebten Jahr nach der Festivalgründung ist das Zermatt Unplugged dort angekommen, wo es immer hinwollte: Mit einer Auslastung von 97 Prozent so gut wie ausverkauft, in Erwartung einer ausgeglichenen Erfolgsrechnung und was das Beste ist: Das Unplugged-Konzept geht immer mehr auf.
Vorreiter sind ausgerechnet die New Talents. «Pssst ...» Das war keine leichte Übung für die Besucher des Aliose-Konzerts am Festivalsamstag im Cervo. Viele hatten sich für dieses Konzert verabredet, die Terrasse war brechend voll: 15 Uhr, letzter Festivaltag, diese New-Talent-Stage garantiert eine ausgelassene Stimmung. Sie würden jetzt noch einen Song spielen, «Au bout du quai», sprach Alizé Oswald, die Sängerin, ins Mikrofon. «Aber richtig unplugged.» Sie kämen dafür jetzt ins Publikum. «Pssst».
Der Weg ins Publikum, der neue Trend am Zermatt Unplugged: Jamie Cullum ging ihn, auch Milow, der auf der neuen Bühne The Alex spielte. Jamie Cullum, der für seine aussergewöhnlichen Live-Performances bekannt ist, überraschte sogar die Musikjournalisten unter den Zuschauern. «This is not a job, this is an easy place to play», meinte er - und verwandelte die Zeltbühne bis in die vierte Sitzplatz-Kategorie hinein in eine brodelnde, tobende Masse.
Wer hätte das gedacht, dass nach sieben Jahren Zermatt Unplugged, das Konzept nochmal neu erklärt wird. Es besteht Übereinstimmung darüber, dass «unplugged» meint: mit akustischen Instrumenten, aber verstärkt. Nur selten sah man hier und da bei den Musikern noch eine E-Gitarre oder E-Bass. Auch das Konzert der Band of Horses, übrigens das einzige, das sie dieses Jahr in Europa spielen, war demnach ein reiner Unplugged-Gig. Alle Songs waren umarrangiert. Die Band hat die Besucher mit ihrem meist dreistimmigem Gesang und Songs aus allen Schaffensphasen begeistert und teilten schlicht ihre Liebe zur Musik, was sich vollkommen auf das Publikum übertrug. Sänger Ben Bridwell war Zermatt-Tourist geworden. Er trug ein Zermatt-Switzerland-T-Shirt.
Geteilte Liebe zur Musik: Am Tag zuvor sprang der Horses-Pianist und Multi-Instrumentalist Ryan Monroe als Gitarrist bei Jamie Scott ein. Dessen Gitarrist Nicholas Hartman hatte sich bei einem Skiunfall das Handgelenk gebrochen. Weil beide Bands im Hotel National untergebracht haben, kam diese freundschaftliche Musiker-Kooperation zustande.
Zermatt Unplugged, Festival der Begegnungen: Pedro Segundo, Jazz-Percussionist und Drummer von Ronnie Scott's All Stars, traf sich privat mit der Zermatter Familie Burgener, deren Glockenspiel weithin bekannt ist und liess sich in die Kunst dieser traditionellen Schweizer Musik einweisen.
Den Rag Dolls aus Olten könnte es entgangen sein, dass sie königliche Besucher an ihrem Konzert im Foyerzelt hatten. Prince Edward, jüngster Sohn der Queen, und seine Frau Sophie Wessex hörten das Konzert mit Kindern und Freunden. Natürlich besuchten sie auch Europas höchstgelegene Bühne, die Gandegghütte auf 3030m, wo täglich bis zu 500 Besucher, den Mittagskonzerten der Ronnie Scott All Stars aus London lauschten.
26.000 Festivalbesucher zählte das Zermatt Unplugged in diesem Jahr, die Auslastung betrug 97 Prozent. Über 200 Millionen Menschen weltweit erfuhren von Europas einzigartigem Akustikfestival in den Schweizer Bergen, am Matterhorn. Es berichteten nicht nur die BBC, sondern auch die ARD, die Deutsche Welle, die weltweit in vier Sprachen ausstrahlt - insgesamt weilten 100 Medienvertreter in Zermatt. Medienpartner SRF3 übertrug das James Arthur-Konzert live.
Mit treuen Main-Partnern wie Parmigiani-Fleurier, Raiffeisen und SonntagsZeitung sowie einem neuen und begeisterten Main-Partner Westside aus Bern-Brünnen und einem insgesamt hervorragenden Festivalverlauf erwartet der Veranstalter in diesem Jahr die ausgeglichene Erfolgsrechnung, das gab Festivalgeschäftsführer Rolf Furrer bekannt.
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