Grossraubtiere | Jetzt soll die 450-köpfige Herde nachts zusammengetrieben werden
Augstbord-Wolf reisst erneut sechs Moosalp-Schafe
In der Nacht auf Mittwoch hat der Augstbord-Wolf auf der Moosalp erneut zugeschlagen. Die Zahl der gerissenen Schafe seit Sömmerungsbeginn steigt somit auf insgesamt 20.
Den erneut heftigen Riss bestätigt Wildhüter Martin Brantschen, der die sechs toten Tiere am Mittwoch in Augenschein nahm. «Die Schafe wiesen Nacken- und Kehlkopfbisse auf, was zweifelsohne auf den Wolf als Angreifer hinweist. Nur zwei der Tiere wurden vom Wolf genutzt. Die anderen sind vom Wolf lediglich getötet worden.»
Als Angreiferin kommt am ehesten die Wölfin F14 in Frage. Sie konnte vor Kurzem an einem der 20 gerissenen Schafe mittels DNA-Analyse nachgewiesen werden. Die Wölfin ist schon seit längerer Zeit im Gebiet präsent und wurde erstmals im Herbst 2014 bei einem Riss in Unterbäch nachgewiesen.
Alp-Chef Rolf Kalbermatten hat das Projektteam des Umtriebsweide-System auf den Burgeralpen von Törbel und Bürchen aufgrund der jüngsten Wolfsattacke am Mittwoch zusammengetrommelt. Thema: das weitere Vorgehen in Sachen Herdenschutz. «Aufgrund des stetig steigenden Wolfsdrucks haben wir beschlossen, die Tiere in der Nacht zusammenzunehmen, möglicherweise in einem Pferch aus elektrifiziertem Flexinet.» Die Hirtin mit Hund soll dabei schon in den nächsten Tagen Unterstützung von einer weiteren Person erhalten.
Der Oberwalliser Herdenschutzbeauftragte Moritz Schwery zeigt sich zufrieden mit den Schäfern auf der Moosalp. «Mit den weiteren Massnahmen gehen die Schäfer noch einen Schritt weiter in ihren Bemühungen, ihre Tiere vor dem Wolf zu schützen. Die Hilfsperson soll von AGRIDEA schon in den nächsten Tagen an die Augstbordschäfer vermittelt werden», hofft Schwery auf zügige Hilfestellung seitens des Bundes.
Die Schäfer der Burgeralpen von Törbel und Bürchen sömmern in diesem Jahr erstmals ihre Tiere gemeinsam in einer gemischten Herde aus Weissen Alpenschafen und Schwarznasen. Rund 450 Tiere werden in sechs elektrifizierten Koppeln gezielt geführt und von einer Hirtin mit Hund betreut. Finanziell unterstützt wurden sie dabei neben Fachstellen des Bundes und des Kantons auch von den Gemeinden Törbel und Bürchen.
Mit der Umsetzung eines Nachtpferchs zeigen die Schäfer damit erneut ihren Willen, die Vorgaben des Bundes und des Kantons umzusetzen und erneut Mehrarbeit aufgrund der Wolfspräsenz im Gebiet auf sich zu nehmen...
zen
Artikel
Kommentare
David R. - ↑7↓12
Einfach peinlich... Das ganze Drama! Im Graubünden teilen sich Bären, Wölfe und Luchse die Weiden mit den Schafen. Alles klappt. Dank Herdenschutzmassnahmen, die richtig umgesetzt werden. Nicht wie jene in Törbel, wo man nur davon spricht, sie umgesetzt zu haben um die Gemüter wieder zu erhitzen. Fakt ist: Nichts wurde so umgesetzt wie es vorgeschrieben wird. Ihr behauptet das Gegenteil? Dann lest mal den Art. "Effizienter Herdenschutz im Kanton Graubünden". Publiziert am 31. Juli 2015 in der Davoser Zeitung!
antworten
Schafhirt - ↑19↓4
Mir tun ganz ehrlich die Hirtin, die Schäfer und der Alpmeister leid. Die betreiben nach den Anweisungen von sogenannten Beratern und Fachleuten einen enormen Aufwand und jetzt nach mehr als der Hälfte der Alpzeit und nach 20 toten Schafen merkt man, dass es ohne Nachtpferch nicht geht. Derweilen war bei dieser Wolfspräsenz von Anfang an klar, dass es ohne Nachtpferch und schlussendlich auch ohne Herdenschutzhunde einfach nicht geht. Auf solche Berater kann ich getrost verzichten - warum muss man das Rad immer neu erfinden?
antworten
Pius - ↑21↓3
Für die Hilfestellung braucht es jetzt ein Experte und so einen gibt es als Wolfsgruppe präsidenten und zugleich Schafhirte der weiss sicher wie man mit der Wölfin umzugehen hat
antworten
Doto - ↑26↓6
Es ist nur eine Frage der Zeit bis was noch Schlimmeres passiert, so oder in anderer Richtung. Die Wölfe, die fern ab der Menschen leben sind sehr scheu, aber die, die in menschlicher Umgebung ihr Leben fristen; ständig deren immer vertrauter werdenen Geruch in der Schnauze, werden lernen mit dem Menschen zu leben und sich deren Gewohnheiten zu Nutze zu machen ( Thema: die leichtere Beute, gibt es in menschlicher Umgebung), genau wie der Fuchs #stadtfuchs
antworten
Rudi - ↑38↓7
Für diesen Wolf gibt es nur eine Lösung und dies ist die gleiche wie mit dem Wolf bei unseren welschen Freunden.
antworten
rottebüeb - ↑36↓3
Was den Schäfern zugemutet wird grenzt jetzt schon ans unzumutbare. Wenn Rudel wie im Calanca erst einmal da sind dürfen sich auch die Viehbesitzer freuen. Vom Wild spricht niemand; denn sie haben nur die Jäger welche keine starke Lobby darstellen.
antworten
marita - ↑30↓3
Die Hirtin die jetzt noch Unterstützung bekommen soll sehe ich in der Person von David Gerke Präsident der Gruppe Wolf Schweiz selber auch Schafhirte wie ich gelesen habe ,so kennt er sich sicher bestens aus wie man der Schadenanrichterin Herr wird
antworten
Fritz - ↑6↓26
Wolfji
So einen Schwachsinn hab ich auch schon lange nicht mehr gelesen.
Hast nur noch vergessen, dass man nicht mehr im Wald spazieren darf, weil der Wolf Kinder frisst
antworten
Pro Wolf - ↑0↓3
Du hast wohl zu viel Rotkäppchen gelesen.
Maria - ↑26↓2
Ein endloses Drama oder - kommt Frau Leuthard noch zur Besinnung?
antworten
Schäfer - ↑88↓17
Bis zuletzt können die Schäfer ihre Schafe mit ins Bett nehmen das der Wolf sie nicht tötet...
antworten
Peter - ↑5↓13
Wär ja manchen eh lieber....
Isegrim - ↑5↓22
Ja das wär manchen Schäfer wahrscheinlich lieber als.... :-)
@Wolfji: du kannst die Mär vom Aussetzen noch soviel wiederholen wie du willst... Was aber kein Mär sein wird, der Wolf wird immer und immer wieder kommen. Wenn nicht die Wölfin dann der nächste. Also find di dermit ab.
Frank - ↑5↓23
@Wolfji: Sie lesen vermutlich zuviele Verschwörungsromane oder Märchenbücher. "Ein Schafhasser kauf sich ein Betäubungsgewehr, fährt mal schnell nach Italien, findet intuitiv sofort einen Wolf, betäubt diesen, fährt unbemerkt zurück ins Wallis und setzt ihn auf der Moosalpe aus. Aber vorher beauftragt er den Wolf mit der Mission, so viele Schafe wie möglich zu reissen, damit die Schafzucht ausgerottet wird." Lol, merken sie nicht, wie lächerlich ihre Aussage ist?
Wolfji - ↑89↓21
der würde wohl auch da nicht halt machen. schliesslich wurde er geholt und freigesetzt, um seine mission, schaf und schäfer auszurotten, zu erfüllen. ist sehr zu verwundern wieso der wolf nur immer grad dort auftritt, wo schafe weiden. das sollte jedem einleuchten.