Im Siedlungsgebiet | Weitere Risse und Begegnungen auf offener Strasse

«Der Wolf stand zehn Meter vor mir»

Mitten auf der Strasse. Der Wolf wurde in der Nacht auf Freitag bei der Abzweigung Feithierenstrasse-Fallfluhweg gesichtet.
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Mitten auf der Strasse. Der Wolf wurde in der Nacht auf Freitag bei der Abzweigung Feithierenstrasse-Fallfluhweg gesichtet.
Foto: Screenshot WB

Die Stelle am Tag. Die Gegend ist zwar ländlich geprägt...
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Die Stelle am Tag. Die Gegend ist zwar ländlich geprägt...
Foto: Walliser Bote

... aber dennoch Siedlungsgebiet.
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... aber dennoch Siedlungsgebiet.
Foto: Screenshot Google Maps

Auf Beutezug. In der Nacht auf Freitag griff er in diesem Gehege eine Ziegenherde an, in der Nacht auf Samstag riss er wenige Meter weiter zwei Zwergziegen.
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Auf Beutezug. In der Nacht auf Freitag griff er in diesem Gehege eine Ziegenherde an, in der Nacht auf Samstag riss er wenige Meter weiter zwei Zwergziegen.
Foto: WB / ALAIN AMHERD

Besorgt. «Hier leben Familien mit kleinen Kindern!», sagt Ziegenzüchter Fridolin Holzer (links), hier mit Nachbar Josef Grand.
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Besorgt. «Hier leben Familien mit kleinen Kindern!», sagt Ziegenzüchter Fridolin Holzer (links), hier mit Nachbar Josef Grand.
Foto: WB / ALAIN AMHERD

Quelle: 1815.ch /dab 10.03.19 1
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Ein Wolf streift in Feithieren durch das Siedlungsgebiet und richtet in zwei aufeinander folgenden Nächten Schäden an. Es kommt auch zu ungemütlichen Begegnungen.

Artikel zum Thema

  • «Der Wolf hat jegliche Menschenscheu verloren»

In der Nacht auf Samstag hat der Wolf in der Region Feithieren erneut zugeschlagen. Die Züchterin, die namentlich nicht genannt werden will, bestätigt die Risse zweier Zwergziegen. Viel mehr dazu sagen will sie aber nicht. «Das macht doch alles eh keinen Sinn.» Bereits im vergangenen November waren ihre Tiere betroffen, damals waren es sechs Lämmer und eine Zwergziege.

Mag sein, dass die Zwergziegen nicht ausreichend umzäunt waren, der Wolf in der Nacht auf Samstag womöglich leichtes Spiel hatte. Aber das Raubtier, das derzeit nachts in Feithieren durch das Siedlungsgebiet streift, schreckt auch nicht vor grösseren Hürden zurück. Bereits in der Nacht auf Freitag hat er eine Ziegenherde in einem Gehege angegriffen und dabei die Umzäunung, die laut Aussagen von Züchter Fridolin Holzer eine Höhe von 140 Zentimetern aufweist und zudem elektrifiziert ist, überwunden.

Für Holzer ist klar, dass es sich dabei um einen Problemwolf handelt, «der jegliche Menschenscheu verloren hat». Unbegründet sind die Bedenken des Ziegenzüchters nicht. So sei der Wolf knapp eine halbe Stunde nach dem Vorfall erneut in der Nähe seiner Stallung aufgetaucht. Ein Video, das ebenfalls in der Nacht auf Samstag bei der Bushaltstelle «Ober Feithieren» aufgenommen wurde, zeigt das Tier bei der Abzweigung Feithierenstrasse-Fallfluhweg mitten auf der Strasse.

Scheibler: Verhalten des Tieres «auffällig»

Wie der Urheber des Videos auf Anfrage sagt, sei ihm bei der Bushaltestelle zuerst ein Rehbock entgegen gerannt. Zur Sicherheit hielt er seinen Wagen an, aber das aufgescheuchte Tier lief geradewegs in das stehende Auto. Just im Moment, als er ausstieg, um nach dem Tier zu sehen, kam der Wolf um die Ecke gerannt. «Er stand zehn Meter vor mir», so der in Region wohnhafte Zeuge. «Komisch war auch, dass er zuerst, von mir und einer weiteren Passantin aufgescheucht, weglief, dann aber kehrtmachte und nochmals auf uns zu kam.» Am Ende der Aufzeichnung fragt sich eine Frau, ob es sich womöglich um einen Schäferhund handeln könnte. Der WB hat das Video mehreren Wildhütern und Jägern gezeigt. Sie gehen davon aus, dass das gefilmte Tier «mit grösster Wahrscheinlichkeit» ein Wolf ist.

In Jagdkreisen vermutet man, dass der Wolf von Feithieren ein junges Tier sei, das von seinem Rudel im Augstbordgebiet verstossen worden sein könnte. Weiter wird spekuliert, dass es bei der Nahrungsbeschaffung wohl noch zu wenig geübt sei, weshalb es ihn nun ins Siedlungsgebiet zieht. Wie es mit dem Wolf von Feithieren weitergeht, wird sich zeigen. Peter Scheibler, der Chef der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere, sagt, das man die Situation beobachte und laufend beurteile. Derzeit warte er auf den Bericht der Herdenschutz-Experten. Von einem «Problemwolf» zu sprechen, hält Scheibler – Stand: Sonntag Mittag – für verfrüht, da das Tier bisher nur nachts, im Rahmen seiner Nahrungsbeschaffung, ins besiedelte Gebiet vordrang. Das Verhalten des Tieres sei aber «auffällig», zumal es bei bisherigen Begegnungen mit Menschen zwar wieder davonzog, «aber mit gewissen Verzögerungen».

Präzisierung: Der Artikel wurde mit den Aussagen von Jagd-Chef Peter Scheibler und Schilderungen des Urhebers des Videos ergänzt. In einer ersten Version des Artikels hiess es, dass die Aufnahme bereits in der Nacht auf Freitag gemacht worden ist. Das war nicht korrekt und wurde nun angepasst: Die Aufnahme entstand in der Nacht auf Samstag.

David Biner
10. März 2019, 11:14
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Kommentare

  • Markus Haupt, Zürich - vor 6 Jahre ↑8↓29

    "Mag sein, dass die Zwergziegen nicht ausreichend umzäunt waren, der Wolf in der Nacht auf Samstag womöglich leichtes Spiel hatte."
    => das wäre dann Tierquälerei

    "Bereits in der Nacht auf Freitag hat er eine Ziegenherde in einem Gehege angegriffen und dabei die Umzäunung, die laut Aussagen von Züchter Fridolin Holzer eine Höhe von 140 Zentimetern aufweist und zudem elektrifiziert ist, überwunden."
    => und der Zaun entsprach den Anforderungen, war durchgehend so und überall intakt? Ich sehe kaum "ordentliche Zäune", eine oder mehrere Schwachstellen gibt es immer. Ist natürlich Aufwand, aber notwendig. Und wenn der Wolf erst merkt, wie einfach es ist...

    "Für Holzer ist klar, dass es sich dabei um einen Problemwolf handelt, «der jegliche Menschenscheu verloren hat». Unbegründet sind die Bedenken des Ziegenzüchters"
    => mit dieser unqualifizierte Aussage beweist er gerade seine Umwissenheit. Schlecht gebrüllt, Aus.

    "Hier leben Familien mit klwinen Kindern"
    => aus der Grimmkiste, das dümmste Argument, ohne jede objektive Grundlage. Kann ich aber fast so gut: .

    Übrigens, wir leben in 2019, jeder hat das Recht auf seine Meinung, wir leben aber alle mit den gleichen Fakten.

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