Grossraubtiere | Auf dem Weg zur Arbeit
Automobilist filmt Wolf bei Täsch
Vor wenigen Tagen ist im Netz ein Video aufgetaucht, das einen Wolf auf der Strasse zwischen Täsch und Zermatt festhält.
Seit Monaten streift ein Wolf auf der Achse St. Niklaus und Zermatt im Mattertal hin und her. Und hinterlässt dabei in der Nähe der Dörfer Spuren von gerissenem Wild. Spätestens, seit auf den sozialen Medien ein Foto eines Wolfes bei den Bahngleisen im Süden von Täsch aufgetaucht ist, ist das Raubtier im inneren Mattertal das grosse Gesprächsthema. Und neu kursiert im Netz auch Video, dass vor wenigen Tagen morgens um vier einen Wolf, der vor einem fahrenden Auto herrennt, zeigt.
Und wie immer, wenn ein Wolf in der Nähe von Siedlungsgebieten auftaucht, gehen Emotionen hoch. Das spiegelt sich am besten in der Anzahl Telefonaten wider, die bei Bruno Tscherrig, Wildhüter der Region, eingehen. «Ich erhalte täglich bis zu 20 Anrufe von Personen, die glauben, auf Spuren des Wolfes gestossen zu sein. Wir sind natürlich froh über alle Informationen wie Fotos, Videos und Sichtbeobachtungen aus der Bevölkerung, um mehr Erkenntnisse zum Wolf im Mattertal zu erhalten.»
Wie erklärt sich Tscherrig dieses Verhalten, zumal ja Wölfe eher menschenscheu sind? «Einen grossen Anteil daran hat klar das Futterangebot. Im Tal werden nach wie vor Wildtiere gefüttert. Die Futterkrippen sind nicht weit vom Dorf entfernt. Dort kann der Wolf leicht Beute schlagen. Die Tiere flüchten in Richtung Dorf, deshalb hält sich auch der Wolf in der Dorfnähe auf.» Dazu trage aber die geografische Lage. «Das Mattertal ist eng. Alle Sichtungen erfolgten entlang von Wanderwegen, Strassen und der Bahn, weil der Wolf dort auf seinen Streifzügen zwischen Grächen, St. Niklaus und Zermatt am wenigsten Energie verbraucht.»
Wie sollte man sich bei einer Direktbegegnung mit dem Raubtier verhalten? «Seit zwei Monaten bin ich fast täglich nachts unterwegs wegen des Wolfs. Es handelt sich um ein extrem scheues Tier. Aber es ist und bleibt ein Raubtier und keine Schmusekatze. Solange der Wolf eine Fluchtmöglichkeit hat, wird er flüchten. Ausser er wäre krank oder verletzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass man ihn sieht, ist extrem klein. Sollte man ihn dennoch sehen, sollte man den Wolf auf sich aufmerksam machen, indem man sich gross macht und laut ruft. Spätestens dann wird er die Flucht ergreifen.»
Wie Schäfer, Jäger und Einwohner von Täsch zum Wolf stehen, lesen Sie in der Samstag-Nummer des «Walliser Boten».
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Kommentare
Peter Fux, St. Niklaus VS - ↑6↓4
DAS NÄCHSTE MAL GAS GEBEN......
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Alwin Wirthner, Visp - ↑82↓22
Die Bündner sind eindeutig die bessern Autofahrer !
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