Wolf-Abschuss | Wolfsgegner werfen auf WhatsApp Jägern Störaktion im Rappental vor
Lebenspartner von Grünen-Chefin Wolf böse beschimpft
Der Lebenspartner von Brigitte Wolf, Präsidentin der Grünen Partei Oberwallis, soll mit Störaktionen im Rappental Wildhüter daran behindern, einen Wolf zu erlegen. «Völliger Blödsinn», stellt Wolf klar.
Seit Freitag machen Wildhüter im Goms Jagd auf einen Wolf. Er soll in den zurückliegenden Wochen im Rappental und weiteren Alpen im Goms Dutzende Schafe gerissen haben, schrieb der Kanton in einer Abschussverfügung vom vergangenen Freitag. Damit seien die Bedingungen für einen Abschuss bei Weitem erfüllt.
Wie immer im Wallis gehen die Wogen zwischen Wolfsbefürwortern und -gegnern hoch beim Thema Abschuss. Bereits einen Tag nach der Eröffnung der Wolfsjagd beschimpfen Wolfsgegner auf WhatsApp mit üblem Inhalt Grünen-Chefin Brigitte Wolf. «Wolfsbefürworter markieren Präsenz im Rappental. Mann von Brigitte Wolf war mit einem anderen A*** die ganze Nacht vor Ort! Und diese Personen sind für die Fairfood-Initiative», heisst es in einem WhatsApp-Post vom Samstagmorgen, der in den sozialen Medien derzeit die Runde macht.
Stimmen diese Behauptungen, wollte 1815.ch von der Betroffenen wissen? «Aus verlässlichen Quellen weiss ich, dass Daniel Steiner, Präsident des Oberwalliser Schwarznasen-Schafzuchtverbandes, das WhatsApp weiterverbreitet hat. Das ist eine Verleumdung aus der untersten Schublade», ärgert sich die Grünen-Frau. Richtig sei Folgendes: «Mein Lebenspartner ist Jäger. Unter anderem geht er auch im Rappental auf Hochjagd. Wie das bei Jägern im Vorfeld zum Jagdbeginn üblich ist, hielten er und sein Jagdkollege ab 6.30 Uhr im Rappental Ausschau nach Wild.»
Die beiden Jäger seien auf ihrem Heimweg auf Schäfer des Rappentals gestossen, die dabei waren, ihre Schafe abzualpen. Zumindest ein Teil der Schäfer, andere wollen ihre Tiere noch oben lassen. Keiner der Schäfer habe die beiden Jäger aus Ernen gegrüsst, noch gefragt, was sie ins Rappental führe. In diesen Kreisen muss die Message wohl ihren Ursprung haben, glaubt Wolf. «Woher wollen die Schäfer wissen, dass sich mein Lebenspartner und sein Kollege die ganze Nacht im Rappental aufgehalten haben, wo sie doch erst Morgens zur Alp fuhren.»
Die WhatsApp-Nachricht stammt von einem der Schäfer, die am Samstag die beiden Männer beobachteten. Dies bestätigt er auf Anfrage von 1815.ch, will aber namentlich nicht erwähnt werden. Er hat seine Schafe im Rappental gesömmert und selbst etliche seiner Tiere an den Wolf verloren. Am Samstagmorgen holte er seine Tiere im Rappental ab. Er zweifle allerdings daran, dass die beiden Männer dort waren, um Wild zu beobachten. «Ist es nicht seltsam, dass ausgerechnet an ersten Tag, an dem die Abschussverfügung für einen Wolf in Kraft tritt, Personen in Zivil im Rappental auftauchen? In meinen Augen ist das reine Provokation.»
Wolf findet es schlimm, auf welchem Niveau die Diskussionen rund um den Wolf im Wallis geführt würden. «Kommt hinzu, dass ich mit keinem Wort die verfügte Abschussverfügung kritisiert habe. Wenn die Bedingungen dazu erfüllt sind, entspricht das geltendem Recht.» Ob sie Anzeige wegen Verleumdung macht, lässt die Politikerin offen.
Daniel Steiner wehrt sich auf Anfrage von 1815.ch gegen die Vorwürfe von Wolf: «Ich bin seit Freitag auf 2500 Meter über Meer, um Schafe zusammenzutreiben, um sie abzualpen. Hier gibts kaum Internet-Verbindung, Richtig ist, dass ich den Post auch erhalten habe und an einige Kollegen weitergeleitet habe.»
zen
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