Höhenbergsteigen | Klaus Tscherrig kehrt nach Hause zurück
«Wir waren am richtigen Ort»
Knapp entging der Täscher Bergführer Klaus Tscherrig am Samstag einem grösseren Unglück. Während des Erdbebens in Nepal befand er sich eine halbe Stude unterhalb des Basislagers am Mount Everest, wo 18 Bergsteiger den Tod fanden.
Dass er mit seinen beiden Begleitern an diesem Tag nicht früher unterwegs war, rettete Klaus Tscherrig unter Umständen sein Leben. «Wir waren zum Zeitpunkt des Lawinenniedergangs auf das Basislager, ausgelöst durch das Erdbeben, noch eine halbe Stunde unterhalb des Camps. Wir waren so gesehen genau am richtigen Ort.»
Das Trio, das sich auf einer Akklimatisationstour befand, wurde von der ins Tal donnernden, gewaltigen Staubwolke zwar ebenfalls erfasst, bleib aber unverletzt.
Drei Tage im Basecamp
«Sofort stiegen wir ins Lager auf, um uns einen Überblick zu verschaffen», so Tscherrig. Den Höhenbergsteigern bot sich ein chaotisches Bild der Verwüstung und der Todes. Es waren hilfreiche Dienste gefragt. «Wir machten uns nützlich, indem wir verletzte Sherpas ins Tal begleiteten», sagte Tscherrig heute am Satellitentelefon.
Nach drei Tagen im Basecamp befindet er sich jetzt selber auf dem Rückweg nach Lukla. Er rechnete dafür gestern noch mit einem Tagesmarsch. In Lukla erhofft Tscherrig einen Flug zurück nach Kathmandu zu erwischen, von wo aus er in die Schweiz zurückkehren will.
Respekt vor den Opfern
Die Besteigung des Mount Everest von der tibetischen Seite aus war für Tscherrig und seine Begleiter kein Thema mehr, nachdem für sie das Ausmassen der Erdbebenkatastrophe fassbar wurde. «Aus Respekt vor den vielen Toten und Verletzten in Nepal verzichten wir darauf», so der Täscher Bergführer. Der Aufstieg auf den Mount Everest von der Nordseite aus war für den Monat Mai geplant.
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