20 Jahre Hot-Shots Bar am Open Air Gampel
«Wir sind praktisch Bühne 1»
Seit 1994 steht die berühmt-berüchtigte Hot-Shots Bar am Open Air Gampel. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums spricht Mitbetreiber Urs Eidt mit 1815.ch darüber, wie alles begann.
Seit 20 Jahren – wenn man den Gampjer Betreibern Urs Eidt «Urz», Jörg Zengaffinen «Jorge», Gilbert Hildbrand «HiGli» und David Hildbrand «Fäcku» Glauben schenken will – entwickelt sich das Open Air Gampel rund um die Hot-Shots Bar herum.
Was mit einem vier Meter grossen Zelt begann, sei inzwischen «The best Place in Town», nur schon wegen der grossartigen Aussicht auf die Bühne 1.
1815.ch: Ihr feiert diesjährig euer 20-jähriges Jubiläum in Gampel. Könnt ihr euch noch an das allererste Mal am Open Air erinnern?
Urs Eidt: «Beim allerersten Mal war alles sehr einfach: Es gab zum Beispiel noch keine Abzäunung. Man konnte mit dem Fahrrad oder Töff bis an die Bar fahren. Diese bestand aus einem vier Meter grossen Zelt mit Brettern.
Hot-Shots kannte man damals noch nicht wirklich. Die Leute verstanden es zum Teil auch nicht, dass man für so ein kleines Getränk nun 5 Franken bezahlen soll. Allerdings kostet er jetzt, 20 Jahre später, immer noch gleich viel. Die Preise haben wir also nicht der Teuerung angepasst.»
Was hat euch vor 20 Jahren dazu bewogen, eine Bar aufzustellen?
«Wir wollten es einfach mal ausprobieren. 1994 bestand das Team aus mir und 'HiGli'. 'Fäcku' hat zwar schon bei uns gearbeitet, war aber noch nicht im Betreiber-Team.
Wir wollten damit eigentlich ein wenig Geld für unser Racing Team sammeln – für die Motorradfahrten auf den Rennstrecken. Die Bar heisst auch heute noch Racing Team, ist inzwischen unter dem Namen Hot-Shots Bar aber viel besser bekannt.»
Wieso gerade eine Hot-Shots-Bar?
«Ein Freund von uns war im Jahr 1992 in Mallorca und hat dort zum ersten Mal Hot-Shots getrunken. An einem Quartierfest in Gampel stellte er ein Jahr später eine Hot-Shots Bar auf. Diese Idee haben wir schliesslich aufgegriffen.»
Welches sind eure persönlichen Lieblings-Shots?
«Natürlich sind alle unsere Shots unsere Lieblings-Shots. Wir haben vier davon im Angebot – abgesehen vom Hot-Shot alles Eigenkreationen.
Mit den Hot-Shots hat es angefangen. Dann war es aber jahrelang sehr heiss und wir haben schliesslich den blauen Ice-Shot ins Sortiment aufgenommen. Danach folgte der Color-Shot, weil wir den Gästen ja auch ab und zu etwas Neues bieten wollen. Dieser ist unten rot und oben giftig grün und hat sich inzwischen zum Top-Shot entwickelt, auch, weil man ihn in der Form sonst nirgends auf dem Gelände findet. Seit letztem Jahr ziert zudem ein vier Meter grosser Color-Shot unser Zeltdach als Markenzeichen.
Dieses Jahr kommt der orange Sun-Shot neu hinzu. Die T-Shirts der Bar-Crew werden deshalb ebenfalls orange sein.»
Sicher erlebt man einiges, wenn man eine Bar am Open Air Gampel betreibt. Gibt es lustige Anekdoten, die ihr zum Besten geben könnt?
«Unsere Bar stand ganz am Anfang rechts von der Bühne 1, auf der Sonnenseite sozusagen, weshalb es im Zelt relativ heiss wurde – auch die Bar natürlich, weil wir diese schwarz eingekleidet hatten. Wenn die Leute dann kamen und sich auf der Bar abstützten, haben sie sich jeweils ziemlich erschrocken, weil sie nicht damit gerechnet hatten, dass es so warm wird. Da hatten wir schon unseren Spass daran.
Ein anderes Jahr stellten wir einen Fernseher im Zelt auf, um mehr Publikum anzulocken, und zeigten Töfffahrer und spektakuläre Stürze. Ein paar Leute sind dann tatsächlich beim Fernsehen fast eingeschlafen. Wir hatten unser Ziel also ziemlich verfehlt.»
Und was gehört zu den weniger angenehmen Seiten aus dem Leben eines Barbetreibers?
«Das allerunangenehmste ist jeweils das Aufräumen am Sonntagabend (lacht).»
20 Jahre sind eine lange Zeit: Denkt man da auch mal ans Aufhören oder ist ein Ende, wie es auf eurer Internetseite heisst, tatsächlich nicht in Sicht?
«Wir haben schon ein paar Mal darüber nachgedacht. Wir sind alle zwischen 40 und 47 Jahre alt, vom Alter her wäre es also langsam mal Zeit, wobei wir ja noch lange nicht die Ältesten auf dem Areal sind. Klar, die Open-Air-Woche ist immer recht streng, aber solange es Spass macht, machen wir weiter.
Für die Zukunft haben wir generell noch nichts in Planung: Mein Sohn ist jetzt gerade mal zweieinhalb Jahre alt. Das geht noch eine Weile, bis er die Bar übernehmen kann.
Ausserdem kommt halt jedes Jahr das OK vom Open Air Gampel zu uns und fragt, ob sie das Open Air wieder um unsere Bar herum machen dürfen (lacht).»
Habt ihr überhaupt Zeit, euch die Bands, die am Open Air auftreten, auch mal anzuhören?
«Ich wohne relativ nahe am Open-Air-Gelände, deshalb höre ich fast alles live, sogar nachts im Bett. Neben meiner Schicht habe ich aber nicht viel Zeit, mir Konzerte anzuhören. Von unserem Standpunkt aus, links von der Bühne 1, auf Höhe des Mixturms, hat man aber eine gute Aussicht auf die Bühne. Wir sind praktisch fast Bühne 1 und somit 'The best Place in Town' (lacht).
Ich bin aber auch kein angefressener Musik-Fan und wenn man acht bis neun Stunden arbeitet, Aufbau und Dekoration nicht mitgerechnet, ist das schon anstrengend.»
Welches Konzert würden Sie sich diesjährig denn gerne anhören?
«Für mich ist dieses Jahr 'Xavas' der Knaller, aber das Konzert überschneidet sich mit meiner Schicht an der Bar.»
Es heisst, ihr hättet zum Jubiläum ein kleines Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Worauf dürfen sich eure Gäste freuen?
«Vier Abende lang wird DJ Dee, ein professioneller DJ, der das schon seit ein paar Jahren für uns macht, den Gästen einheizen. Tagsüber unterhält DJ 'HiGli' die Leute mit Musik zum Mitsingen.
Am Sonntagnachmittag um 14.00 Uhr veranstalten wir schliesslich ein VIP-Apéro, für alle, die jemals als freiwillige Helfer bei uns gearbeitet haben. Ab 17.00 Uhr findet eine 'Üslaffetta' statt, gratis. Gegen 20.00 Uhr beginnen wir meist mit dem Abbau der Bar, was schonmal bis 1.30 Uhr dauern kann.»
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