Die Bregys | Drei Generationen in Gampel – Heute mit Grossvater Hans
«Wir hatten Sitzfleisch»
Der 74-Jährige Hans Bregy erklärt, warum das Festival gut fürs Dorf ist, weshalb er früher vor allem Sonntagabends auf dem Gelände anzutreffen war und was es mit der «Gruppe Blitz» auf sich hat.
Hans Bregy, weshalb sind Sie hinter den Kulissen des Festivals anzutreffen?
«Bis 1994 war ich Mitglied der Stützpunktfeuerwehr Gampel-Steg, die gemeinsam mit der Sanität das Notfallzentrum betreibt. Als treue Seele helfe ich auch heute noch mit.»
Was gibt es für Sie zu tun?
«Ich helfe vor allem beim Aufbau mit und erledigte die ganze ‘Stromerei’ intern, weil ich früher in dieser Branche tätig war. Nach dem Aufbau und dem Einrichten ist meine Arbeit an und für sich erledigt. Trotzdem bin ich aber am Donnerstag, am Freitag und am Samstag auf Pikett, falls es noch irgendetwas zu tun gibt. Ich spiele dann ein wenig Mädchen für alles. Am Montag schliesslich wird alles wieder abgebrochen. Das dauert bloss einen Tag.»
Welche Erinnerungen haben Sie an die Anfänge des Festivals?
«Am Anfang war das Festival unglaublich klein. Mit dabei waren eigentlich fast nur die Gründer und ihre Familienangehörigen. Früher war der Parkplatz zudem noch nicht in Turtmann, sondern in Gampel selbst, und wir haben von der Feuerwehr aus Parkdienst gemacht. Ein paar Jahre lang war auch ich dort eingespannt. Anschliessend durften wir aufs Gelände, um etwas zu essen und zu trinken. Das war uns damals ziemlich etwas wert, denn sonst konnte man ja nicht ins Open Air, ohne Eintritt zu bezahlen, und der Preis war schon happig, um bloss ein Bier zu trinken.»
Wie standen denn die Gampjer dazu?
«Man hat aus dem Dorf nicht viel Kritik vernommen. Schliesslich blieb ja überall etwas hängen; in Geschäften und in Restaurants. Das Open Air Gampel ist für das Dorf eine gute Sache. Ich selbst war nie gegen das Festival und habe es immer wieder selbst besucht. Vor Jahren durfte man am Sonntagabend noch gratis aufs Gelände. Das haben Kollegen und ich oft genutzt und dabei Sitzfleisch bewiesen.»
Was ist Ihnen aus den letzten Jahren besonders in Erinnerung geblieben?
«Ein Kollege und ich haben an einem Festival ein T-Shirt mit aufgedrucktem Sanitätslogo geschenkt bekommen. Am Abend gingen wir damit aufs Gelände und da kamen ab und zu Leute zu uns, die uns um medizinischen Rat fragten. Aber wir waren natürlich gar nicht von der Sanität aus da. Ein anderes Jahr bekamen wir ein gelbes T-Shirt mit aufgedrucktem Blitz, weil man uns die ‘Gruppe Blitz’ nannte. Da hielten uns alle für ‘Stromer’ und kamen mit ihren Stromproblemen an. Der Einfachheit halber behaupteten wir schliesslich, wir hätten frei.»
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