Ringkuhkampf | Martina Schild am Ostermontag am Vifra-Stechfest erneut am Ring
«Wir hätten 'Lava' beinahe verloren»
Am vergangenen Sonntag konnte sich Kampfkuh «Lava» in der Goler-Arena als Königin feiern lassen. Ihre Besitzer Martina Schild und Claudio Borra treten am Montag mit zwei Rindern erneut an; trainingshalber, wie sie sagen.
Die Grindelwaldnerin Martina Schild (35) trug mit ihrem Freund Claudio Borra (46) am vergangenen Sonntag am Stechfest in Raron mit Kampfkuh «Lava» den Sieg bei den stärksten Tieren des Tages davon. Am Ostermontag stehen sie erneut in der Goler-Arena. Diesmal treten sie mit zwei Rindern an. «Grosse Ambitionen hegen wir am Vifra-Stechfest keine. Es geht darum, die jungen Tiere für einmal trainingshalber an die Atmosphäre in der Arena heranzuführen», sagt die Ex-Skirennfahrerin aus Grindelwald, die auf ihrem Karrierehöhepunkt in der Olympia-Abfahrt von Turin 2009 als Zweite auf dem Podest stand.
Die Berner Oberländerin ist über ihre längjährige Freundschaft mit Claudio Borra aus Staldenried, der elf Jahre als Servicemann selber im Skizirkus mittat, zur Leidenschaft für Eringerkühe gekommen. «Als ich Claudio kennen lernte, besass er zwei Eringerkühe, die er bei Kollegen unterbrachte. Seine Faszination für die Tiere schwappte auf mich über. Weil ich von meinen Eltern einen Landwirtschaftsbetrieb mit Simmentaler Vieh geerbt habe, zügelte Claudio die Eringerkühe nach Grindelwald.»
21 Tiere im Stall
Mit den Jahren wuchs die Zahl der Eringerkühe mehr und mehr, gleichzeitig verschwand das Simmentaler Vieh vom Hof in Grindelwald. «Heute stehen zusammen mit den Jungtieren 21 Eringerkühe in unserem Stall», sagt Schild. «Die Arbeit im Stall teilen wir uns. Claudio schaut am Morgen zum Vieh, ich sehe am Abend zu den Tieren.» Tagsüber arbeiten beide Vollzeit. Schild im Sportgeschäft ihrer Eltern, wo auch Borra im Winter tätig ist, während er im Sommer als Zimmermann arbeitet.
Die beste Kuh im Stall und der ganze Stolz der beiden Züchter ist natürlich «Lava». «Sie war das erste Kalb, das auf unserem Hof in Grindelwald im Jahr 2009 geboren wurde. Ihre Mutter haben wir zuvor von Heinz Abgottspon aus Stalden erworben», so Schild zur Herkunft von «Lava». Seither hat die Eringerkuh an Stechfesten eine «Bilderbuchkarriere» hingelegt. Der Sieg der sechsjährigen Kampfkuh am vergangenen Sonntag kam deshalb keineswegs überraschend.
Rostiger Nagel bedeutete beinahe das Ende
«’Lava’ siegte 2012 als Rind am Nationalen in Aproz, nachdem sie sich ein paar Wochen zuvor als Siegerin in Raron qualifiziert hatte. Ein Jahr später liess sie sich bei den Erstmelken erneut die Krone aufsetzen – ex aequo mit zwei anderen Tieren», erklärt Claudio Borra. «Im letzten Jahr hätten wir 'Lava' beinahe verloren. Ein rostiger Nagel in ihrem Magen setzte 'Lava' derart zu, dass sie auf 500 Kilogramm abmagerte. Erst nach einer Operation im Tierspital Bern kam sie wieder zu Kräften.»
Am Sonntag in Raron gab sich die knapp 800 Kilogramm schwere Kuh keine Blösse. «’Lava’ musste hart kämpfen. Aus zehn Schwüngen ging sie als Siegerin hervor.» In dieser Form und mit dem nötigen Quäntchen Glück könnte die bisher unbesiegte Kuh am 1. Mai in Aproz als eine der Anwärterinnen auf die Krone durchgehen. «Ziel ist es schon, sie in Aproz kämpfen zu lassen. Vorausgesetzt sie erholt sich von den harten Kämpfen vom Sonntag in den kommenden Wochen gut», ist Martina Schild zuversichtlich.
zen
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Kommentare
Metzgermeister - ↑0↓0
Super Martina u.Claudio...
VIEL GLÜCK für APROZ...
Und bis bald mal in Grindelwald.LG,Norbi.
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