Landwirtschaft | Frost beschert Vegetation schwierige Zeiten
Winter mitten im Frühling
Ein Wintercomeback hat den milden und sonnigen Frühlingstagen ein jähes Ende bereitet – schwierige Zeiten für die bereits früh ausgetriebenen Bäume. Die Frostschutzberegnung soll Abhilfe schaffen.
Kalte Polarluft aus dem Norden ist in den vergangenen Tagen zu den Alpen durchgedrungen. Vielerorts kam es zu klaren und frostigen Nächten. Besonders kalt wurde es dabei im westlichen Mittelland und im Wallis.
So wurden in der Nacht auf Mittwoch in Visp zwei Meter über Boden Tiefstwerte von -4,2 Grad gemessen. Es kam zudem mit -8,5 Grad auf fünf Zentimter über Boden (in Visp) zu Bodenfrost – extrem ungünstige Bedingungen für die fortgeschrittene Vegetation, Frostschäden drohen und damit auch Ernteausfälle. Weil der Wind nachlässt, rechnet «MeteoSchweiz» für die kommenden zwei Nächte mit noch deutlicheren Temperaturen unter Null.
Schlaflose Nächte
Besonders Obst-, Gemüse- und Weinbauern bringt der Temperatursturz schlaflose Nächte. Die Kulturen seien bereits weit fortgeschritten, so Georg Bregy vom Schweizer Obstverband gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Sobald die Temperaturen unter Null Grad sänken, sei Obst gefährdet.
Eine Möglichkeit, Obstbäume vor Schäden zu bewahren, besteht in der Frostschutzberegnung. Dabei werden die Bäume mit feinen Tröpfchen besprüht. Die Wasserschicht gefriert und bildet einen Eispanzer, unter dem es nicht kälter als -1 Grad wird und der dadurch vor Frost schützt. Selbst wenn ein Teil der Blüten abfriere, sei das noch nicht tragisch, relativiert Hans Rüssli vom Schweizerischen Bauernverband. Die Natur produziere Blüten im Übermass.
Die teilweise gefrorenen Bäume, wie hier in Lalden, malen zudem ein aussergewöhnliches Bild für den Betrachter: Winter mitten im Frühling!
map/mas
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