Energie | Bis Oktober stehen vier gigantische Windräder
Ein Windpark der Rekorde
Die Firma SwissWinds baut derzeit neben der Nufenen-Passstrasse den ersten Windpark des Wallis. Weil sich dieser auf fast 2500 Meter Höhe befindet, handelt es sich gleichzeitig um den höchsten Windpark Europas. Aktuell sind zwei gigantische Windräder mit einem Durchmesser von 90 Meter installiert. Bis Oktober sollen es vier Windräder sein.
Das Projekt hat eine lange Anlaufzeit hinter sich. Der Gemeinderat von Ulrichen hatte bereits im Jahre 2007 eine Absichtserklärung unterzeichnet. Ein Jahr später stimmten die Ur- und Burgerversammlungen dem Windpark zu. 2009 bezeichnete der Staatsrat den Standort Gries, als geeignet, dort ein solches Projekt zu realisieren. 2011 begann die Betriebsgesellschaft Gries Wind AG mit einer Pilotanlage, es handelte sich um das erste von geplanten vier Windrädern, auf dem Gries Strom zu produzieren. Im Dezember 2013 homologierte die Walliser Regierung den Detailnutzungsplan.
Dieses Jahr begann die Firma SwissWinds direkt nach der Schneeräumung mit dem Bau der letzten drei Windräder. Die Baustelle könnte spektakulärer kaum sein. Auf fast 2500 Metern Höhe solch gigantische Bauteile zu transportierten und zu installieren, forderte von den involvierten Arbeitern alles ab. Allein die Fundamente sind 17 Meter breit und vier Meter tief im Boden verankert. Jedes Rotorblatt ist 45 Meter lang, der Durchmesser der drehenden Rotorblätter umfasst inklusive Nabe 92 Meter, die Höhe des Turmes mit seinen 90 Metern ist ebenfalls gigantisch. Die 45 Meter langen «Flügel» wurden von Airolo über den Nufenenpass und dann hinauf zur Baustelle gefahren, was einer logistischen Herausforderung gleichkam.
Alt Staatsrat Thomas Burgener, der ein Teilzeit-Engagement bei SwissWinds Development GmbH ausführt und dort zuständig für Kontakte zu Behörden, Umweltorganisationen und anderen Partnern ist, stellte fest: "Der Windstrom in der Schweiz kann heute rund 30'000 Haushalte versorgen. Mit dem Windpark Gries kommen 2'800 Haushalte dazu. Mit dem Obergommer Windstrom werden in der Schweiz rund 10 Prozent mehr Kilowattstunden aus dieser erneuerbaren Energie produziert. Ein frischer Tropfen auf einen noch zu heissen Stein".
Denn die Schweiz hinke bezüglich den neuen erneuerbaren Energien hinterher, unterstrich Burgener: "In Europa steht die Schweiz auf Platz 25 von 29 klassierten Ländern. Pro Kopf produziert Deutschland 866Mal mehr Windstrom als die Schweiz. Österreich verfügt über 48 Mal mehr, Frankreich über 25 Mal mehr, und auch die Italiener sind 19 Mal besser als wir".
Werner Koder
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Kommentare
Martin - ↑2↓4
Leider schlecht recherchiert und den Aussagen der Windradlobby auf den Leim gegangen. Die BRD hat max. 20% erneuerbaren Strom, CH ca 60%! In Norddeutschland gibt es Wind und bei uns nur Bruchteile davon. Halb so viel Wind ergibt acht mal weniger Strom!
In BRD wachsen die Bauschäden innerhalb einem Jahr wieder zu, auf 2500m Höhe dauert es hundert Jahre!
Hinter jedem Windrad steht ein Kohlekraftwerk, das immer beheizt ist und CO2 ausstösst, wenn gerade mal Wind weht. Es muss bei Windstille ja innert Minuten die volle Last des Windgenerators leisten! DE hat deshalb den doppelten CO2-Ausstoss pro Kopf verglichen mit CH. Windkraft in der Schweiz ist Subventionsfängerei der Erbauer und Landbesitzer, sie erhalten doppelt soviel pro KWh als in DE. Der Beitrag zur Energiewende ist Null!
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Windrad - ↑13↓6
Finde das eine gute Sache. Konkreter Schritt für den Atom-Ausstieg. Der Standort ist gut: weg vom Gschütz....
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Hans - ↑8↓20
Hässlicher gehts nicht mehr - bald sieht es in den Alpen aus wie in Deutschland.
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lu - ↑12↓15
Guter Schritt in Richtung propagierter Energiewende. Nur leider der falsche Standort. Gemäss KEV-Einspeisung (MWH/p.a.) der WEA1 beim besagten Standort herrschen dort keine günstigen Windverhältnisse...
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Ducrey Jean-Philippe - ↑7↓22
Absolute Katastrophe. Konkurrenziert die Wasserkraft, liefert keinen Strom und verschandelt die schöne Alpenwelt. Es geht alleine um das Abschöpfen der KEV und sonst gar nichts. Spekulantentum vom Schlimmsten, diesmal halt von den Linken und Grünen. Bezahlt wird dieser Unsinn vom kleinen Büezer, für den dank Leuthard ende des Monats immer weniger übrig bleibt. Und die ruhigen schönen Plätze in der Natur werden mit Windindustrieanlagen zugespargelt. Schämt Euch Ihr Walliser. Hätte mehr Hirn von Euch erwartet!
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