Open Air Gampel | So war das Festival
Eine heisse Party
Die vier wildesten Tage des Jahres. Der Besucherrekord wurde zwar nicht geknackt, trotzdem sind die Verantwortlichen mehr als zufrieden.
112'000 verkaufte Eintritte. Mehr Festivalbesucher strömten nur im Jahr 2017 nach Gampel. Besonders weil andere Schweizer Open Airs in diesem Jahr einige Probleme hatten, ihre Tickets an die Musikfans zu bringen, ist der Mediensprecher des Open Air Gampel, Olivier Imboden, sehr zufrieden. «Wir wollen uns etwa in dieser Grössenordnung einpendeln», sagt Imboden. Während man im letzten Jahr dank den Toten Hosen zum ersten Mal einen Festivaltag gänzlich ausverkaufen konnte und am Freitag 35'000 Besucher nach Gampel pilgerten, gelang dies heuer nicht. Die Besucher verteilten sich ausgeglichen auf die vier Tage.
Überraschungen und Enttäuschungen
Musikalisch reiht sich die 33. Ausgabe des Open Air als eher durchschnittlich in die Festivalgeschichte ein. Das Programm zeigte sich zwar sehr vielseitig und von Punk, Rap, Ska und Elektro war von allem etwas dabei. Trotzdem schafften es zum Teil nicht einmal die grossen Namen, das Publikum von sich zu überzeugen.
So etwa die Rockband «Thirty Seconds to Mars» rund um den bekannten Schauspieler Jared Leto. Der Funke wollte einfach nicht wirklich überspringen. Was wohl vor allem mit der minimalistischen Show und mangelnder Bühnenpräsenz zusammenhängt. Imboden meint dazu: «Der Auftritt war eine Inszenierung der beiden Brüder. Sie stellten sich selber ins Zentrum. Das gefällt nicht allen, ist aber ihr Konzept.»
Ganz anders bei dem Headliner am Samstagabend. The Chemical Brothers boten eine fulminante Show mit einer eindrücklichen Laser- und Videoshow. Imboden stellte am Sonntagnachmittag dann auch fest: «Heute reicht es als Band nicht mehr, nur die Musik zu spielen. Man muss den Leuten eine Show bieten.»
Wer fernab der Bands mit den höchsten Gagen andere Konzerte anhörte, durfte jeweils bereits am frühen Nachmittag sehr beeindruckende Darbietungen erleben. So etwa der Auftritt des Zürcher Singer-Songwriters Faber am Donnerstag- oder The Gardener & the Tree am Samstagnachmittag.
«Jeiziner Oswi» hat sich nicht bewährt
In diesem Jahr gab es auch eine spezielle Neuheit. Die animierte Figur «Jeiziner Oswi» mit Hosenträgern und Sonnenkappe in den Farben der Walliser Fahne, versuchte das Publikum zwischen den Konzerten und auf den Sozialen Medien zu unterhalten. Und wollte die Festival-Gänger zum Schmunzeln bringen. Beim Publikum kam der virtuelle Moderator aber nicht sehr gut an. Zum einen ist die Figur nicht sehr überzeugend animiert, zum anderen traf der Humor des «Jeiziner Oswi» nicht denjenigen des Gampel Publikums. Imboden sagt dazu, dass das Problem vielleicht dabei liege, dass das Publikum vor den Konzerten zu abgelenkt war. «Es war ein Versuch. Wir lassen noch offen, ob Oswi im nächsten Jahr wieder dabei sein wird.»
40 Bands in vier Tagen, 112'000 begeisterte Besucher. «Iischi Party» hat sich als eines der grössten Festivals in der Schweiz behauptet, eine Erfolgsgeschichte.
mgo
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