Zermatt | Team aus Brig, Stuttgart und Zermatt
Wettbewerb um Neubau der Getwingbrücke entschieden
29 Vorschläge aus ganz Europa wurden anlässlich des Qualifikationswettbewerbs um die Gestaltung der neuen Getwingbrücke über die Vispa in Zermatt eingereicht. Realisieren wird sie ein Team aus dem Oberwallis mit Beteiligung aus Deutschland.
Die von 1897 bis 1899 erbaute Getwingbrücke ist in die Jahre gekommen. Um die zukünftigen Anforderungen an einen reibungslosen Betrieb sowie eine ausreichende Durchfahrtshöhe für den Strassenverkehr sicherzustellen, hat die Gornergrat Bahn im Herbst des vergangenen Jahres daher einen Projektwettbewerb für den Neubau ausgeschrieben.
«Insgesamt haben 29 Teams aus dem europäischen Raum einen Antrag auf Teilnahme eingereicht. Dass der Wettbewerb auf so ein reges Interesse gestossen ist, hat uns sehr gefreut», so Fernando Lehner, Unternehmensleiter der BVZ Holding Gruppe. Aus den eingereichten Projektbewerbungen wurden anhand definierter Kriterien wie beispielsweise Erfahrungen im Brückenbau oder Referenzprojekte sieben für den Wettbewerb ausgewählt.
Jetzt hat das Preisgericht unter dem Vorsitz von Dr. Daniel Heinzmann, Bauingenieur ETH/FH/SIA, Fachhochschule Luzern, den Gewinner gekürt: Nach drei anonymen Beurteilungsgängen stand das Team «Flügel», bestehend aus dem Briger Ingenieurbüro SRP Schneller Ritz und Partner, der Stuttgarter Firma Schlaich Bergermann und Partner sowie den Mooser Lauber Stucky Architekten aus Zermatt, als Sieger fest.
Ausschlaggebend für die sieben Mitglieder der Jury war schlussendlich unter anderem der architektonische Ausdruck der Brücke innerhalb einer gestalterisch anspruchsvollen Umgebung. Weitere Kriterien bei der Beurteilung waren die Qualität des Tragwerkskonzepts hinsichtlich konstruktiver Durchbildung, Funktionstüchtigkeit, Dauerhaftigkeit und Ausführbarkeit als auch die Ästhetik. Des Weiteren wurde auf die Aufgabenanalyse und Qualität der abgegebenen Unterlagen geachtet.
«Das Siegerprojekt hat sich durch die optimale Umsetzung der umfangreichen Vorgaben sowie seine filigrane und transparente Konstruktion hervorgehoben», so der Juryvorsitzende Dr. Daniel Heinzmann. Christoph Bürgin, Jurymitglied und Gemeindepräsident von Zermatt, ergänzt: «Mit dem Flügel wurde allen Ansprüchen in besonderem Masse Rechnung getragen. Die neue Brücke wird sich hervorragend in die Umgebung einpassen und einen offenen Blick auf das Matterhorn gewähren.»
Die in Längsrichtung zweigeteilten Brückenkörper sind durch ein Zugband in Form eines Flachstahls miteinander verbunden. Die Schienen sind in einem Schotterbett gelegt und entsprechen der Vorgabe des Unterhalts und der Schallabsorbierung. Die Jury zeigte sich überzeugt von der Wahl der Trägerform mit der Unterspannung, die eine interessante Brückenuntersicht aufweist. Somit wird der stark frequentierte Raum unter der Brücke aufgewertet. Diese besondere Trägerform in Längsrichtung spiegelt die exponierte Lage der Brücke an diesem Standort wider.
pd/map
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