Safran-Ernte | In diesem Jahr weniger «Rotes Gold»
«Jeder Pflanzer hat sein eigenes Geheimnis»
«Das Klima hier und die Beschaffenheit des Bodens sind ideal», ist Zunftmeister German Jossen überzeugt. Dafür spreche nur schon, dass der Safran in Mund vielerorts auch ohne spezielle Pflege überlebe.
Anderseits gebe es auch zahlreiche verschiedene Theorien, was dem exotischen Gewürz besonders gut bekomme. «Das ist das Erstaunliche am Safran: Jeder Pflanzer hat sein eigenes Geheimnis.»
Die meisten Munder Safran-Bauern verkaufen das sogenannte «Rote Gold» an Privatkunden. «Safran ist gesucht und im Nu weg», weiss German Jossen, der seit zwei Jahren an der Spitze der Safranzunft steht. Der Preis stehe derzeit bei 25 bis 30 Franken pro Gramm, erklärt er. In Mund komme man dabei vergleichsweise günstig weg: Im Aargau kostet ein halbes Gramm über 40 Franken, in Luzern geht ein Gramm für 70 Franken über den Ladentisch. «Viele Munder verschenken Teile ihrer Ernte innerhalb der Familie und unter Freunden. Ich selbst mache es auch so. Was ich behalte, verwende ich am liebsten für Risotto und Fondue.»
Gut 20 Prozent weniger Ertrag
«Die ersten blauvioletten Blüten haben sich dieses Jahr bereits frühzeitig in der zweiten Hälfte September gezeigt. Während der ersten Woche im Oktober konnte man erntetechnisch von einer Hochphase sprechen», so Jossen. «Danach nahm es rapide ab. Dies kam fast zeitgleich mit dem Vollmondwechsel.» Botanisch zählt der Safran zur Kategorie der Nachtschattengewächse und gilt als mondsüchtig. Bei zunehmendem Mond gedeihe er denn auch besser.
Nun scheine die Ernte wieder ein wenig anzuziehen, wobei mit Spitzenwerten nicht mehr zu rechnen sei. «Falls das Wetter stimmt, können durchaus auch noch im November einige Blüten stossen. Im Grossen und Ganzen schätze ich aber, dass wir dieses Jahr gut 20 Prozent weniger Ertrag einfahren als im vergangenen – natürlich mit einzelnen Ausnahmen.»
Mehr zum Safran-Anbau in Mund und zur aktuellen Ernte lesen Sie im «Walliser Boten» vom Samstag.
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