Ungemach droht von den Hirschgeweihsammlern
Wenig Fallwild im Goms dank mildem Winter

Hirsch im Winter.
Foto: Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere
Das schneearme Wetter macht den Hirschen im Goms das Überwintern leicht. Und auch vom Wolf droht keine Gefahr.
«Die Hirschpopulation von etwa 1200 Tieren zwischen Bitsch und Oberwald hält sich zurzeit mehrheitlich in den Wintereinständen auf der Sonnenseite des Hochtals auf», weiss Wildhüter Stefan Imhof aus Grengiols. Aufgrund der vielen aperen Stellen auf der Südseite des Tales verteilen sich sich gut und leiden auch nicht unter Futtermangel.
Weil sich die Tiere aufgrund des schneearmen Winter teils noch in höheren Lagen aufhalten, verzeichnet die Wildhut im Goms auch wenig Unfälle entlang der Kantonsstrasse oder der MGBahn. «Die Tiere haben Ruhe und finden genügend Nahrung in vielen schneefreien Gebieten vor und halten sich so weniger häufig in der Nähe von Strassen auf.»
Unerwünschte Fütterung
Unfälle mit Tieren werden vereinzelt auch durch die unerwünschte Fütterung durch den Menschen provoziert. «Wird das Futter knapper, wagen sich die Hirsche nachts an die Dörfer, wo sie auf Komposthaufen oder ausgelegtes Futter wie Essensreste treffen.» Deshalb überqueren die Tiere in Dorfnähe nachts Strasssen, was zu Kollisionen mit Autos führen kann.
Der Anblick von Hirschen vor der Haustüre kann für den Tierfreund ein schöner Anblick sein; kann aber ebenso für die Nachbarn ein Ärgernis bedeuten, wenn die Wildtiere sich auf ihrer Futtersuche an Obstbäumen und Hecken gütlich tun.
Ruhestörer
Mit der Ruhe für die Hirsche wird es aber schon bald vorbei sein, sobald die Hirsche ihre Geweihe abwerfen. «Von Ende Februar bis Anfang April werden die Hirschgeweihsammler in den Wäldern unterwegs sein», weiss Imhof aus Erfahrung. Dann werden die Tiere unruhig und wechseln oft über die Strasse die Talseite, mit der Folge, dass die Fallwildzahlen steigen.
Abgeworfene Hirschgeweihe sind unter eingefleischten Sammlern begehrt. «Es gibt Fanatiker, die glauben, die Geweihe seien von grossem Wert», kennt Imhof die Motivation seiner Pappenheimer. Eine Ansicht, der Wildhüter Imhof wenig abgewinnen kann.
Keine Spur vom Wolf
Von ihrem natürlichen Feind, dem Wolf, fehlt im Moment jede Spur im Goms. «Der Wolf, der sich im Sommer bei Bellwald aufgehalten hat, ist ins untere Rhonetal abgewandert.» Gerissenes Wild konnte in jüngster Zeit im Goms keines beobachtet werden.
Eine letzte Sichtbeobachtung des Wolfes gab es am 28. Dezember bei Binn, wo ein Wolf von einem Jäger während Stunden beobachtet werden konnte. Dabei handelte es sich wohl um den Rüden M28 der sich schon einige Jahre im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Italien aufhält.
Artikel
Kommentare
bodi - ↑0↓0
Die Wolfsruhe dauert solange, bis die Grünen diese auf vier Rädern oder per Heli einwandern!
antworten