Weinbau | Neue Testreihe zur Vermeidung von Frostschäden
Mit Feuerwehr-Ventilatoren gegen den Frost
Rund 200'000 Kubik beträgt die Luftleistung der Ventilatoren, mit denen die Feuerwehr sonst im Ernstfall Tunnel, Hochhäuser oder Gebäude im Industriegebiet vom Rauch befreit, einen Überdruck ausgleichen oder Fluchtwege freiblasen kann. Nun sollen diese Hochleistungsgebläse auch bei der Frostbekämpfung zum Einsatz kommen.
Die Idee kam Rolf Ritter, als er im vergangenen Frühling einem Bekannten in den Reben aushalf: Man könnte die bei den Feuerwehreinsatzkräften sowieso vorhandenen Ventilatoren doch auch zur Bekämpfung des Frühlingsfrosts einsetzen. Ritter ist auf die Realisation von Sicherheitskonzepten im Bereich von Lüftungssystemen spezialisiert. Unter anderem war er massgeblich an der Ausarbeitung der Systeme in der Metro Lausanne und im Lötschberg Basistunnel involviert.
Nachdem die Idee da war, setzte er innert kürzester Zeit alles Nötige in Bewegung, arbeitete ein Konzept aus und ging die für die Umsetzung notwendigen Stellen an; eine davon die Firma Rosenbauer, welche mit ihrem Systemkonzept Emerec auf Interventionspläne spezalisiert ist. Nun stehen gemeinsam mit der Feuerwehr von Siders, die neben Monthey und Visp als einzige im Wallis über einen Volg-Ventilator in dieser Grössenordnung verfügt, erste Tests an. Dabei geht es darum, herauszufinden, wie viele Ventilatoren für einen gefährdeten Parameter gebraucht werden, wo sie im jeweiligen Gebiet zu stehen haben, wie oft sie umpositioniert werden müssen, wie gross der Wirkungsgrad ist und wo das Wasser herkommt.
Letzteres kann mit den Maschinen als feiner Wassernebel in den Rebberg geblasen werden. Ganz nach dem Vorbild der Frostschutzberegnung, wobei beim Ventilator dank einem Filter viel feinere Tröpfchen entstehen, was den Wasserverbrauch deutlich reduziert.
Ritter betont jedoch, dass es sich um eine allererste Testphase handle. Es werde noch einiges an Zeit und einige Gespräche (auch mit kantonalen Institutionen) brauchen. Besonders wichtig für ihn ist es, bereits vorhandene Maschinen und Infrastrukturen einzubeziehen, um auf diese Weise eine möglichst effiziente Lösung herzubekommen. Eventuell könnten beispielsweise auch Schneekanonen für einen solchen Einsatz umgerüstet werden, merkt er an.
Lesen Sie mehr zum Thema im Walliser Bote vom Montag, dem 17. Juli.
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