Walliser im Ausland | Walburga Baur-Stadler berichtet aus Südkalifornien

«Weihnachten in Upland»

Der Weihnachtsstern leuchtet von weit oben am Hügel hinunter auf die Stadt Upland.
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Der Weihnachtsstern leuchtet von weit oben am Hügel hinunter auf die Stadt Upland.
Foto: zvg

Walburga Baur-Stadler: «Wenn ich abends ins Bett gehe, sehe ich den Stern in der Ferne und weiss: In Upland ist Weihnachten.»
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Walburga Baur-Stadler: «Wenn ich abends ins Bett gehe, sehe ich den Stern in der Ferne und weiss: In Upland ist Weihnachten.»
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 30.11.15 0
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Seit 17 Jahren lebt Walburga Baur-Stadler in Südkalifornien. Sie ist im Wallis aufgewachsen und seitdem hat es sie in alle Himmelsrichtungen verschlagen. Auf 1815.ch berichtet Baur-Stadler heute über Rentiere auf grünem Rasen, Herr und Frau Santa Klaus und das Wahrzeichen der Weihnacht im kalifornischen Upland.

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Walburga Baur-Stadler (wbaur@roadrunner.com) hat sich nach zahlreichen Auslandserfahrungen vor 17 Jahren in Südkalifornien niedergelassen, ausserhalb von Los Angeles, am Fuss der San Gabriel Berge. Ihre Zeit widmet sie ihrem Garten, dem Malen und Singen.

Auf 1815.ch berichtet sie in loser Reihenfolge über ihr Leben im Land der unbegrenzten Möglichkeiten:

«Unser Erntedankfest (Thanksgiving) fällt immer auf den letzten Donnerstag im November. Gleich danach beginnt offiziell die Weihnachtszeit. Überall in der Nachbarschaft klettern Leute auf Leitern herum, um die Beleuchtung rund ums Hausdach, dem Balkon entlang oder in den Bäumen anzubringen. Auf grünem Rasen tummeln sich plötzlich Hirsche und Rehe, manche sogar mit dem Kopf nickend. Schneemänner machen sich breit und Santa Klaus im Schlitten, gezogen von Rentieren, balanciert gefährlich auf Dachkuppen. Ich selber mag am liebsten die weissen Lämpchen, aber man kann alles auch so farbig wie möglich haben. Die Parkplätze bei den Einkaufszentren sind in Rot, Grün, Gold und Silber geschmückt und Lichtergirlanden winden sich an Palmen hoch.

Aber erst zwei Sachen machen, dass es in Upland so richtig weihnächtelet. Das erste ist der Kinderumzug am ersten Samstag im Dezember. Am Strassenrand tummelt sich die Menge. Kenner haben seit frühmorgens die besten Plätze mit ihren eigenen Klappstühlen markiert. Eröffnet wird der Umzug von einer Ehrengarde mit amerikanischer, kalifornischer und upländischer Fahne. Dann folgen die Marschmusik-Gruppen der einzelnen Schulen, jede Menge Pfadfinder und Wölflinge, die Hundezüchter, der Tierschutzverein, die 'Cheerleaders', der Bürgermeister und die Stadtverwaltung in antiken Autos und am Schluss, zuoberst auf einem riesigen, knallroten Feuerwehrauto, thronen Herr und Frau Santa Klaus. Und alle, alle, werfen mit vollen Händen Bonbons und Süssigkeiten ins Publikum.

Und das zweite ist unser Weihnachtsstern. Von weit oben am Hügel leuchtet er hinunter auf die Stadt und die Umgebung. Etwa 1960 fabrizierten die Hostetlers einen etwa sieben Meter hohen Stern aus Holz an dem rund herum Glühbirnen angebracht waren. Als das Haus verkauft wurde, führte der neue Besitzer die Tradition weiter. Als vierte Hauseigentümer vergrösserte die Familie Petschow den Stern auf etwa zehn Meter Höhe. Er war nun von weitem sichtbar.

Und dann kam unser grosses Feuer. Am 25. Oktober 2003 – der Stern war bereits für die Weihnachtszeit vorbereitet – musste die Familie das Haus evakuieren. Herr Petschow zündete den Stern ein letztes Mal an. Die Feuerwehrleute kämpften wie Löwen, aber das Haus war nicht zu retten. Fernsehkameras von Helikoptern aus filmten, wie die Flammen das Haus anzündeten und den Stern löschten. Das Wahrzeichen unserer Weihnacht war verloren gegangen.

Es dauerte nicht lange, und schon fingen Leute an zu sammeln; die Petschows beschlossen, Haus und Stern wieder aufzubauen. Spenden in bar – 20 000 Dollar – und Material kamen von allen Seiten. Profis machten sich an die Arbeit und, im Beisein von mehreren Fernsehstationen, wurde unser Stern am 7. Dezember 2003 wieder eingeweiht. Aber was für ein Stern! Stolz sitzt er, 20 Meter hoch, oben auf dem Hügel, gestützt von einem Metallgerüst, das ihn hoffentlich für weitere 40 Jahre trägt.

Wenn ich abends ins Bett gehe, sehe ich den Stern in der Ferne und weiss: In Upland ist Weihnachten.»

Als Vierjährige zog Walburga Baur-Stadler mit ihrer Familie ins Wallis, wo sie aufgewachsen ist und die Real- und Handelsschule im Institut St. Ursula in Brig besuchte. Nachdem sie zwei Jahre lang Sekretärin bei den Walliser Kraftwerken in Visp war, zog es sie nach Oxford, um Englisch zu lernen.

Danach trat Walburga Baur-Stadler eine Stelle beim Politischen Departement in Bern (heute: Departement für auswärtige Angelegenheiten) an und wurde in Belgien, Marokko, Thailand und Madagaskar als Sekretärin eingesetzt. Nach ihrem Wechsel in die konsularische Laufbahn kam es erneut zu Versetzungen: Mailand, Kongo, Peru, Costa Rica und Kalifornien, wo sie ihren Mann, einen Zürcher, kennenlernte und heiratete. Gemeinsam waren die beiden noch in Spanien und Argentinien, wo sich Baur-Stadler Ende 1998 im Grad einer Generalkonsulin frühzeitig pensionieren liess.

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30. November 2015, 07:00
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